I DIAFANOIDI VENGONO DA MARTE

Zitat entfällt.

I Diafanoidi Vengono Da Marte (Tödliche Nebel) ~ I 1966
Directed By: Antonio Margheriti

Commander Mike Halstead (Tony Russell) und seine Leute haben alle Hände voll zu tun gegen wabernde, grüne Weltraumphantome, die sich wahlweise humaner Wirte bedienen und diese fernsteuern oder ihre Opfer in katatonische, todesnahe Zustände versetzen. Die einer kollektiven Intelligenz unterworfenen Geister planen, die gesamte Menschheit einzugemeinden und zu einer gefühlsentledigten Masse von Drohnen zu machen. Auf dem Mars nimmt Halstead mitsamt seinem Team den Kampf gegen den besessenen Captain Dubois (Michel Lemoine) auf…

Der zweite Film aus Margheritis „Gamma-1“-Tetralogie nach dem kunterbunt-campigen „I Criminale Della Galassia“ spielt noch einmal die US-Invasionsfilme der fünfziger Jahre durch, in denen außerirdische Wesen entweder durch offenen Kampf („War Of The Worlds“, „Earth Vs. The Flying Saucers“) oder per schleichend unterwandernder, heimtückischer Assimilierung („Invaders From Mars“, „Invasion Of The Body Snatchers“) versuchten, die Erde zu erobern beziehungsweise, im Falle weniger aggressiver Besuchsziele, zumindest demonstrierten, dass sie über uns haushoch überlegene, bei Bedarf zerstörerische Fähigkeiten verfügen („The Day The Earth Stood Still“, „It Came From Outer Space“). War es in „I Criminale“ noch der nicht minder traditionsbewusst konnotierte mad scientist, der es Mike Halstead und seinen Kumpels Ken (Carlo Giustini) und Jake (Franco Nero) zu schaffen machte, kam es in dem nicht minder kostengünstig hergestellten, jedoch deutlich ernsteren, weniger flapsig gehaltenen und sicherlich auch intelligenterem „I Diafanoidi“ also zu einem weiteren extraterrestrischen Kino-Invasionsversuch, der seinen nach wie vor berühmteren Vorgängern stark ähnelte: Auch hierin sind die Aliens eine Rasse streng logischer, reiner Ökonomie verhafteter Wesen bar jedweder Emotion, die glauben, sie täten uns Menschen einen Riesengefallen, wenn sie uns übernähmen und ihrem Kollektiv anschlößen. Der gedankliche Brückenschlag zur realen, omnipräsenten Angst vor der Roten Gefahr ist schnell vollzogen und schlägt sich auch im filmischen Dialog nieder: „Worin liegt denn eigentlich der ach so große Vorteil eurer streng gemeinschaftlichen Verpflichtung? Nicht als Mörder seid ihr!“ bellt man den verdatterten Grüngeistern entgegen und jagt sie dann auch schon flugs in die Luft. Aliens hatten es auf der Leinwand selten leicht in der Prä-Spielberg-Ära.

6/10

DA JUE DOU

Zitat entfällt.

Da Jue Dou (Ti Lung – Duell ohne Gnade) ~ HK 1971
Directed By: Chang Cheh

Der unwirsche, jüngste Sohn des Paten Tien-Hung Shen (Chih-Ching Yang), Jen-Chieh Tang (Ti Lung) muss seine Heimat verlassen, da von seinen Brüdern als Sündenbock für ein Massaker an der gegnerischen Gangsterfamilie Pang auserkoren, in dessen Zuge auch Shen ermordet wird. Von dem versprochenen Geld zum Zwecke, sich über Wasser halten zu können, sieht Jen-Chieh im Folgenden gar nichts. Als er nach über einem Jahr in die Heimat zurückkehrt, muss Jen-Chieh erkennen, dass sein ältester Bruder Wen-Pin Kan (Chuan Yuan) sich mittlerweile zum Boss der Bosse aufgeschwungen hat und dass auch er es war, der damals den Tod des Vaters bei dem gedungenen Mörder Nan Chiang (David Chiang) in Auftrag gegeben hatte. Kan will nun auch den störenden Jen-Chieh beseitigen, doch dieser tut sich mit dem in Wahrheit undercover arbeitenden Regierungsagenten Nan Chiang zusammen und erteilt Kan und dessen Heerscharen eine deftige Lektion.

Hauen, stechen, schlitzen: In der Shaw-Produktion „Da Jue Dou“ sind es ausnahmsweise einmal keine Schwerter, die im Kampf gegen gegnerische Armeen aufblitzen, sondern Dolche und kleine Kampfbeile. Schusswaffen gelten in den Kreisen der hierin agierenden Triaden mutmaßlich als ruchlos und verpönt und werden somit bestenfalls von ehrlosen Verrätern und Emporkömmlingen [wie dem machthungrigen Senator Sheng (Yun-Zhong Li)] eingesetzt; der gemeine Fußsoldat der Straße hat sich im Nahkampf zu beweisen. Einmal mehr hinreichend Gelegenheit für Chang Chehs Dreamteam Ti Lung und David Chiang, nach erbittertem Streit zusammenzufinden, die feindlichen Reihen zu lichten und am Ende gemeinsam zu verbluten. Weder die pittoresk spritzenden Blutfontänen der wie üblich legionär niedergemähten Bösewichte, noch die exzellente Kampf-Choreographie und auch nicht die tragisch endende Liebschaft Jen-Chiehs mit der aus Schande zum Selbstmord gezwungenen Hu-Dieh (Wang Ping) können es jedoch verhehlen: Chehs notorischer Hang zur mehr oder weniger offenkundigen Darstellung homoerotischer Männerromantik wird im Finale von „Da Jue Dou“ neuerlich auf die Spitze getrieben. Als Jen Chieh und Nan Chiang, jeweils „penetriert“ von gegnerischen Waffen, ihr Todesballett in Zeitlupe in einer Pfütze schmutzigen Regenwassers zelebrieren, wird es gar geringfügig albern. In Ermangelung tiefergehender Mandarin-Kenntnisse weiß ich nicht, was an entsprechender Stelle im Original gesprochen wird, wenn David Chiang, durchbohrt von einem Bambusrohr, in der deutschen Synchronfassung jedoch ächzt: „Tu mir einen letzten Gefallen: Hilf‘ mir, es rauszuziehen“, dann kann man nicht anders als gewissen Realitäten einfach ins Auge zu sehen. Doch sei’s drum; der Actionfilm, insbesondere jener des 20. Jahrhunderts, kann selbst in globalem Umfang vermutlich nur wenige (wenngleich zeitlebens diesbezüglich unaufrichtige) schwule Regisseure vorweisen und noch wenigere, die ihre Sexualität gleichfalls im Hinblick auf ihre Arbeit derart unverhohlen exponierten wie Chang Cheh. Insofern: Hut ab.

8/10

STARRY EYES

„Appreciate your new companionship!“

Starry Eyes ~ USA/B 2014
Directed By: Kevin Kolsch/Dennis Widmyr

Für die psychisch fragile Nachwuchsschauspielerin Sarah (Alex Essoe) wäre ein Engagement bei einer größeren Filmproduktion die Eintrittskarte zu all ihren Jungmädchen-Träumen. Dennoch kommt sie über Vorsprechen und ihren Alltagsjob in dem etwas merkwürdigen Fetisch-Restaurant „Big Taters“ nie hinaus. Dies ändert sich, als sie ein Vorsprechen für den Horrorfilm „The Silver Scream“ besucht. Jenes läuft gleichermaßen bizarr wie unheimlich ab; die Vorsitzenden nötigen Sarah eine exzessive Performance ab. Obgleich Sarah sich dabei überaus unbehaglich fühlt, lässt sie sich immer wieder mit der obskuren Produktionsgesellschaft „Astraeus“ ein und lernt bald auch deren Vorsitzenden (Louis Deszeran) kennen. Nachdem sie sich auch sexuell nötigen lässt, beginnt Sarah, sich zu verwandeln: Sie zerfällt sowohl physisch als auch psychisch zusehends, hat Visionen von satanistischen Ritualen und Opferungen, bis sie sich selbst zur skrupellosen Mörderin entwickelt. Dennoch hält die Gegenseite, was sie versprochen hat…

Seelenverkauf und Satanismus in Tinseltown: Natürlich ist „Starry Eyes“ vor allem eine bissige Hollywood-Satire klassichen Zuschnitts. Wer in der Filmmetropole etwas werden will, der, so lehrt uns „Starry Eyes“ nicht als erste Bestandsaufnahme jenes Topos, muss bereit sein, alles zu opfern – auch und insbesondere sich selbst. Hinter der auf den ersten Blick wenig sensationellen Story einer Satanistensekte auf Seelenfang in Hollywood, wo es vor jungen, erfolgshungrigen Verzweifelten nur so wimmelt, verbirgt sich ein künstlerisch beachtliches Genrestück, das seine Ursprünge im Horrorfilm der siebziger und achtziger Jahre hat. Die Perzeption sollte sich im Falle „Starry Eyes“ weniger auf das“Was“ denn vielmehr auf das „Wie“ verlagern; nicht unbedingt Sallys Werdegang in Richtung Selbstopferung verlangt nach der rezeptorischen Aufmerksamkeit (zuml dieser sich bei etwas genauerem Hinschauen ohnehin zu einem recht frühen Filmzeitpunkt voraussagen lässt), sondern der eigentliche Verfallsprozess. Der schüchterne Schwan – Alex Essoe erinnerte mich stark an die zarte Jessica Harper in „Suspiria“, die ja in ähnliche okkulte Untiefen vordringt – muss erst eine äußere und innere Transformation durchleben, bevor er im Lichterglanz der Stars zu neuer Illumination gelangen kann. Freilich sind die Grundfesten für Sallys Metamorphose (für ihre „Verpuppung“, ist man beinahe geneigt zu sagen) bereits in ihrer seelischen Determination festgelegt: Die junge Frau leidet unter Magersucht, reagiert auf die Sticheleien und Abspenstigmachungen ihrer Bekannten Erin (Fabianne Therese) mit aggressiver Hysterie und neigt bei allzu hohem Druck zur Selbstverstümmelung, indem sie sich büschelweise die Haare vom Kopf reißt. Im Neupsychiatrischen firmiert ein solches Störungsbild unter „Borderline-Persönlichkeit“ – und wonach suchen gierige Filmproduzenten mit satanischem Hintergrund wohl, um ihre höllischen Heerscharen auf Erden erweitern zu können…? Exakt. Mit Sally haben sie eine Aspirantin mehr; Hollywoods rote Teppiche eine weitere Blitzlicht-Schönheit und, was noch viel wichtiger ist, die Welt noch einen sehenswerten, schönen, im besten Sinne erwachsenen Horrorfilm hinzu bekommen.

8/10

THE GUEST

„I’m a soldier, man. I like guns.“

The Guest ~ USA 2014
Directed By: Adam Wingard

Caleb, der älteste Sohn der Familie Peterson, ist bei einem Militäreinsatz im Nahen Osten gefallen. Eines Tages steht sein Soldatenfreund David Collins (Dan Stevens) vor der Tür  der Petersons mit den Worten, er wolle der Familie Calebs letzte Grüße und seine persönlichen Kondolenzbekundungen überbringen. Für Mutter Laura (Sheila Peterson) und Vater Spencer (Leland Orser) nimmt sich der Gast wie ein warmer Seelenregen aus – man bestht darauf, David ein paar Tage zu beherbergen und lässt ihn Calebs altes Zimmer zu beziehen. Die trauernden Eltern sehen in ihm rasch einen Lückenfüller für den Verstorbenen und auch Sohn Luke (Brendan Meyer), der wegen seiner Homosexualität in der Schule von ein paar Bullys gemobbt wird und Tochter Anna (Maika Monroe) lernen David nach anfänglicher Skepsis wegen seiner einnehmenden Eigenschaften bald schätzen. Als Anna jedoch ein seltsames Telefonat mithört, wird sie misstrauisch: Nicht nur, dass bald unerklärliche Todesopfer im sozialen Umfeld der Petersons zu beklagen sind; auf Annas Nachfrage bei der Army nach Davids Person hin reagiert man dort höchst besorgt. Offenbar ist David nicht der, für den man ihn hält, sondern ein völlig entfesseltes Subjekt militärischer Experimente…

Kriegsheimkehrer, die ihre Familie in grausig modifizierter Form wieder aufsuchen, sind ein klassisches Literatursujet: William Wymark Jacobs‘ „The Monkey’s Paw“ oder Dino Buzzatis „Il Mantello“ bilden  zwei  entsprechende Kurzgeschichten, die mir regelmäßig einfallen, wenn es um die Rückkehr verloren geglaubter Söhne geht, die ihr Leben offiziell im Vaterlandsdienst geopfert haben und auf unerklärliche Weise wieder zu Hause auftauchen für einen letzten Besuch, wie, um eine ungetilgte Schuld wieder gut zu machen oder vielleicht, weil sie sich einfach nie richtig verabschieden konnten. Adam Wingards und Simon Barretts Ideenpool bedient sich noch zusätzlich filmischer Vorbilder von „Dead Of Night“ bis hin zur „Universal Soldier“-Reihe und verflechtet aus all diesen Einflüssen eine gemäß Regisseur und Autor treffende, zur Genüge einfallsreiche Revision. Dass dieser David Cooper in Wahrheit der vermeintlich gefallene Caleb Peterson ist, wird zwar nie aufgelöst oder erwähnt; eindeutige Hinweise und Suggestionen innerhalb des Plotverlaufs jedoch deuten unmissverständlich darauf hin: So gilt auch David Cooper offiziell als verstorben; der bald entfesselte Gast sei nicht, für wen er sich ausgebe, berichtet der ihn jagende Major Carver (Lance Reddick). Der mysteriöse junge Mann habe sich einer Gesichtsoperation und anderen identitätsverändernden Behandlungen unterzogen, nachdem er an einer nicht näher beleuchteten Testreihe des Militärs teilgenommen habe. Zudem weiß „David“ neben ein paar ungelüfteten Geheimnissen wie Lukes sexueller Orientierung genau darum, welche emotionalen Knöpfe er bei den Petersons zu drücken hat, um sich unentbehrlich zu machen. Dumm nur, dass all der Familienschutz immer noch von einer Programmdirektive überlagert wird: der, unerkannt zu bleiben und das persönliche Überleben zu sichern.
Adam Wingard und sein Stammautor Simon Barrett beglücken nach „You’re Next“ und einigen Ausflügen in den Anthologie-Bereich wieder mit einer klugen, stimmigen Genregeschichte, deren Kern sich über die gesamte Erzählzeit hinweg nur gemächlich freischält und selbst zum Ende hin die definitive Gewissheit ausspart. Dies trägt den Film neben seinem sonstigen Tempo auf geschickte Weise und beugt jedwedem Durchhänger erfolgreich vor. Erwähnenswert finde ich den im Gefolge von „Drive“ erneut sehr 80s-Synthie-lastigen Score (Steve Moore), der sich ergänzend des Einsatzes ein paar zeitgenössischer Stücke wie DAFs „Der Mussolini“ befleißigt. Sehr cool.

8/10

ALTERED

„I’m gonna move back to my mum’s.“

Altered (Vergeltung – Sie werden dich finden) ~ USA 2006
Directed By: Eduardo Sánchez

Die drei Freunde Duke (Brad William Henke), Otis (Michael C. Williams) und Cody (Paul McCarthy Boyington) haben in der Vergangenheit Erfahrungen mit feindseligen Aliens gemacht, die in ihrer Gegend immer wieder Personen kidnappen und als Versuchskaninchen für ihre Experimente missbrauchen. Als es dem Trio gelingt, einer der Kreaturen zu fangen, bringt es diese zum Grundstück ihres gemeinsamen Kumpels Wyatt (Adam Kaufman), der einst selbst von den Extraterrestriern entführt und von ihnen genetisch modifiziert wurde. Obwohl der Außerirdische in Ketten liegt, gelingen ihm immer wieder offene und telepathische Attacken gegen die Freunde und auch den bald auftauchenden Sheriff (James Gammon). Dabei warnt Wyatt die Anderen inständig davor, das Wesen zu töten, da sonst eine Invasion über die Erde hereinbrechen könnte…

Eduardo Sánchez‘ erste und zugleich erste solitäre Langfilmarbeit nach „The Blair Witch Project“ fiel innerhalb seines Zeitkontextes sicherlich unerwartet konventionell aus. Nach der annähernden formalen Revolution des Found-Footage-Klassikers bemühten Sánchez und sein Scriptautor Jamie Nash für ihren kammerspielartig angelegten Alien-Horror „Altered“ offensichtlich vor allem persönliche Vorbilder, deren Bandbreite sich von Genrestücken wie „X-Tro“, „The Fly“ oder „Communion“ bis hin zu den jüngeren „Fire In The Sky“ und natürlich „Signs“ erstreckt. All diesen Beiträgen ist, im Gegensatz zum Effekt-Bombast des klassischen Invasions-Film, gemein, dass das Fremde, Bedrohliche auf leisen Sohlen um die Ecke geschlichen kommt, seine Präsenz nur einigen wenigen Eingeweihten überhaupt mitteilt und sich ansonsten vornehmlich im Verborgenen hält. Diejenigen, die das Unglück haben, sich ihm stellen zu müssen, bekommen seine häufig grausamen Ausprägungen jedoch zumeist auf nicht selten höchst unangenehme Weise am eigenen Leibe zu spüren. So ist es auch in „Altered“, der beinahe wie eine Art Quasi-Sequel zum erwähnten „Fire In The Sky“ daherkommt: Einige wenige Betroffene des sich höchst privat abspielenden Alienterrors greifen auf undurchdachte und unbeholfene Art zum einzigen Instrument, das ihnen als Replik zum Erlebten bleibt – der Rache an ihren Peinigern. Da diese ein paar Hillbilly-Boys aus dem tiefen Süden nicht nur technologisch haushoch überlegen sind, ist die ganze Aktion von vornherein zu großflächigem Scheitern verurteilt – der intelligenteste unter ihnen, zugleich jener, der die „intimste“ Beziehung zu den Außerirdischen pflegt, einst von ihnen operiert und zu einer Art humanem Repräsentanten ihrer Art umfunktioniert wurde, weiß sogleich um die Sinnlosigkeit jener Gegenmaßnahme. Dass er gleichfalls der einzige ist, der am Ende bestehen kann und um die höchstwahrscheinlich apokalyptischen Folgen der letzten Nacht ahnt, macht den Ausgang des Ganzen für ihn nicht eben leichter.
Kein eben als innovativ zu bezeichnender Sci-Fi-Horror, jedoch ein geschickt und gescheit gefertigter, mit ordentlicher, handgemachter Effektarbeit nebst einigen schön ekligen Spitzen versehen. Lohnt.

7/10

XUE DI ZI

Zitat entfällt.

Xue Di Zi (Die fliegende Guillotine) ~ HK 1975
Directed By: Ho Meng-Hua

Der Mandschuren-Kaiser Cheng Yung (Chiang Yang), der jedwede Sympathebekundung in Richtung der Han-Chinesen als Hochverrat an seiner Person erachtet, lässt zwölf Attentäter an einer just erfundenen Mordwaffe, der „fliegenden Guillotine“, ausbilden. Einer von ihnen, Teng Ma (Chen Kuan-Tai), wird des willkürlichen Treibens Yungs bald überdrüssig und er desertiert. Zusammen mit seiner Frau, der vormaligen Straßensängerin Ping Yu (Chi-Liu Wu), und ihrem bald geborenen Söhnchen beginnt für Ma eine langwierige Flucht vor seinem früheren Ausbilder Kang Xin (Ku Feng) und dessen Mordarmee. Selbst im eigens gewählten Exil als friedlicher Landwirt findet Ma keine Ruhe. So ist er gezwungen, sich Kang Xin und schließlich auch dem doppelzüngigen Kun Ah (Wei Hung) zu stellen…

Sorgfältig aufgebaute und inszenierte Shaw-Bros-Produktion mit dem wohl berühmtesten Requisit des altehrwürdigen Studios, der „fliegenden Guillotine“, die in zwei Fortsetzungen und einigen Spin-Offs noch mehrfach Verwendung finden sollte. Jenes Meuchelmord-Instrument ist dem Vernehmen nach keine reine Erfindung blühender Hong-Kong-Kinophantasten, sondern wurde im postmittelalterlichen China tatsächlich eingesetzt, um Dissidenten und andere potenzielle Opfer aus einiger Entfernung unerkannt und effektiv beseitigen zu können. Allerdings ist in Ermangelung brauchbarer Überlieferungen zumindest die Konstruktion der Film-Guillotine wohl eher zweckmäßig. Jene setzt sich zusammen aus einer Art zylinderförmigem Lampion, an dessen Unterseite sich zusammenziehbare Klingen befinden und der an einer etwa zehn Meter langen Kette hängt. Über den Kopf des Opfers geworfen, muss der Attentäter lediglich noch den Klingemechanismus betätigen und sein unglücklicher Gegner wird sauber enthauptet. Man sollte dennoch keine allzu spektakulären Kampf- oder Mordszenen in „Xue Di Zi“ erwarten; wenngleich dem Titel seit eh und je ein gewisser Ruch anhaftet, zählt der Film doch eher zu den sanfteren, gemäßigten Shaw-Eastern. Vielmehr steht die Geschichte des unseligen Teng Ma im Vordergrund; wie er sich vom blinden Gefolgsmann zum lebensliebenden Pazifisten entwickelt, lernt, seinem angeblich gottgesandten Kaiser und dessen Schergen zu misstrauen, sich schließlich von ihm abwendet um dann sein Glück im Schoße einer selbstgegründeten Familie zu finden – freilich unentwegt verfolgt und gejagt von seinen früheren Genossen. Derart in die Enge getrieben, bleibt Ma nur der offene Kampf als letzter Ausweg und Schutzmaßnahme zugunsten seines neuen Lebens. Zwar spielt die Kampfkunst auch hier sicherlich eine wesentliche Rolle, nach unbezwingbaren Supermönchen und Schwertassen wird man in Ho Meng-Huas Opus jedoch vergeblich suchen müssen.

8/10

BLUE RUIN

„No speeches. You point the gun, you shoot.“

Blue Ruin ~ USA/F 2013
Directed By: Jeremy Saulnier

Seit einst seine Eltern ermordet wurden, lebt Dwight Evans (Macon Blair) in Obdachlosigkeit und Verwahrlosung. Er ernährt sich von dem, was er findet und haust in einem beinahe schrottreifen Pontiac am Strand von Delaware. Da erfährt er, dass Wade Cleland, der Mörder seiner Eltern, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird. Dwight macht seinen Wagen flott und fährt nach Virginia, wo auch seine Schwester Sam (Amy Hargreaves) mit ihren beiden kleinen Töchtern wohnt, um sich persönlich an Cleland zu rächen. Sein Plan funktioniert, nur dessen Umsetzung hapert. Dwight muss den Pontiac, der auf Sams Namen registriert ist, am Tatort zurücklassen. Damit werden Clelands nicht minder gewaltbereite Geschwister auf Dwight, seine Schwester und seine Nichten aufmerksam. Sam ist gezwungen, ihr Haus zu verlassen und für Dwight beginnt ein unfreiwilliger, verzweifelter Feldzug gegen den Rest der Cleland-Familie.

„Wer auf Rache aus ist, der grabe zwei Gräber“, philosophierte Konfuzius einst und empfahl damit dem potenziell unbedachten Rächer, sich im Aktionsfalle gleich selbst mit aufzugeben. Dwight Evans‘ Vorgehen fällt dermaßen impulsiv aus, dass er einen verhängnisvollen Fehler begeht: Mit dem zwangsweise zurückgelassenen Wagen macht er nicht nur seine Person identifizierbar, sondern auch den Rest seiner Familie. Zudem wird ein von ihm zunächst „begnadigter“ Junge (David W. Thompson) ihm später zum Verhängnis werden. Dwight ist kein offensiver Gewalttäter, allein der gewaltsame Tod seiner Eltern, jener bereits der Racheakt eines betrogenen Ehemannes, hat den dereinst möglicherweise vielversprechenden jungen Mann so sehr aus der Bahn geworfen, dass damit gleichfalls sein weiteres Leben zum Schutthaufen auftürmte. Mit der Freilassung Wade Clelands erhält Dwights ziellose Existenz zumindest kurzfristig wieder einen Sinn, die von Dwight reaktivierte Gewaltspirale beginnt sich infolge dessen jedoch umso schneller zu drehen, je aktionistischer er vorgeht. Mit seinem ehemals besten Schulfreund Ben Gaffney (Devin Ratray), mittlerweile ein verschrobener Waffen- und Survival-Experte, involviert Dwight zudem eine weitere, unbeteiligte Person in den sich hochschaukelnden Schlagabtausch zwischen ihm und den Clelands; auch Ben muss zum Mörder werden, um Dwight das Leben zu retten. Immerhin ist Dwight fair genug, Bens weiterer Beteiligung an dem ihn prinzipiell nicht betreffenden Kriegspfad einen zwangsweisen Riegel vorzuschieben. Dennoch kennt das Finale nur Verlierer.
Mit Jeremy Saulnier, dessen zweite Kinoregie „Blue Ruin“ markiert, hatte ich bislang nicht das Vergnügen. Seine Inszenierung nimmt sich, abgesehen von den explosiven Gewaltspitzen, gepflegt, entspannt, gelassen – beinahe meditativ aus. Mit diesem Film werde ich mir Saulniers Namen als vielversprechend einprägen; „Blue Ruin“ vereint in sich nämlich die vordringlichsten Attribute guten, amerikanischen Indie-Crime-Dramas mit ruralem Einschlag, wie man es jüngst etwa aus Sehenswertem wie „Winter’s Bone“, Rod Luries „Straw Dogs“-Remake, „Out Of The Furnace“  oder vielleicht dem etwas einfältiger gewobenen „Homefront“ kennt und das wiederum auf klassisches Post-Noir-Kino Marke „Bad Day At Black Rock“ verweist. All diese Filme, so auch der vorliegende, dringen vor in intraamerikanische, ländliche Parawelten; Mikrokosmen, die seit etlichen Generationen, möglicherweise bereits seit den Pionierzeiten, ihre eigenen Rechts- und Ehrbegriffe kennen, die sich zivilisatorischen Dogmen seit eh und je entziehen und in denen bald atavistische, darwinistische Überlebensregeln ihre Geltung behalten haben. Sofern hier überhaupt Staatsgewalten einbezogen werden, bleiben diese von sekundärer Bedeutung – hiesige Probleme pflegt man selbst zu lösen. Wenn ein unbedarfter Charakter wie Dwight Evans in solche Geschichten hineingezogen wird, dann haftet dem Ganzen nochmal eine besondere Tragik an – immerhin wird er vom fragilen Leidtragenden zum nicht minder fragilen, dazu noch redundanten „Helden“.

8/10

THE HOMESMAN

„I live uncommonly alone.“

The Homesman ~ USA/F 2014
Directed By: Tommy Lee Jones

Nebraska in den 1850ern: In einem kargen Prärienest drehen drei Ehefrauen und Mütter (Grace Summer, Miranda Otto, Sonja Richter) fast zeitgleich durch, weil sie den desolaten Lebensbedingungen der Region nicht länger gewachsen sind. Die Frauen werden katatonisch, depressiv und gemeingefährlich, so dass es für sie nurmehr die Option gibt, sich in erfahrene Obhut östlich des Missouri River zu begeben. Die altjüngferliche Mary Bee Cuddy (Hilary Swank) erklärt sich bereit, eine Transportkutsche nach Iowa zu fahren, wo das Trio in die Hände der Methodistin Altha Carter (Meryl Streep) übergeben werden soll. Durch Zufall stößt Mary auf den alternden Galgenstrick George Briggs (Tommy Lee Jones), dem sie das Leben rettet und der sie im Gegenzug gen Osten begleitet.

Tommy Lee Jones‘ zweite Kinoregie steht seiner ersten, bereits neun Jahre alten Arbeit, dem einnehmenden „The Three Burials Of Melquiades Estrada“, in nichts nach. Ein guter Western hält partiell Spannendes über seine Zeit oder wahlweise seine Protagonisten bereit, ein sehr guter schafft es womöglich, beides in sich zu vereinen und sich seine Subtilität dadurch nicht verderben zu lassen. „The Homesman“ repräsentiert einen solchen Glücksfall; ähnlich Kelly Reichardts ebenfalls sehr schönem „Meek’s Cutoff“ berichtet er von einer Reise mehrerer Frauen durch unwegsames, unerschlossenes Gelände, in deren Verlauf sich trotz Indianern und mistigen Banditen die mentale Instabilität der Beteiligten als größte zu bewältigende Hürde erweist. So beinhaltet „The Homesman“ manche dramaturgische Überraschung, mit der man so vielleicht nicht gerechnet hätte. Während die Figur der gleich zu Beginn vorgestellten Mary Bee Cuddy das Publikum in die Geschichte einführt und es dann die erste „Wegetappe“ über mitnimmt, wird die narrative Fackel nach einer gemeinsamen erzählzeitlichen Schnittmenge an den erst recht spät vorgestellten George Briggs (dessen wahrer Name dies mutmaßlich gar nicht ist) weitergereicht und von ihm bis zum Ende getragen. Die parallele Entwicklung dieser beiden Gestalten gleicht einer proportionalen Klammer; beide verlassen den Film als ganz andere Menschen als man sie dereinst kennenlernte, gebrochen und gewachsen. Dass Briggs sich einmal selbst zum Racheengel deklariert, nachdem ihm ein versnobter Hotelmanager (James Spader) übel mitgespielt hat, gemahnt indes an Eastwoods Figuren, so etwa den augenscheinlich sanften Bill Munny, der bei falscher Reizung zum unaufhaltsame Vigilanten wird. Die teils episodenhafte Erzählung gewährt eine Reihe schöner Cameos (ein paar davon habe ich weiter oben bereits angerissen) und wer vielleicht glaubt, dass Tommy Lee Jones seit nunmehr fünzehn Jahren stets denselben knarzigen Südstaaten-Einzelgänger gibt, der liegt betreffs seiner Erwartung wiederum nicht ganz falsch, wird sich jedoch sicherlich von ein paar humorigen Ausreißern ebenso überraschet finden wie von ein paar melancholischen.

9/10

THE THREE FACES OF EVE

„When I spend eight bucks on a dame, I don’t just go home with the morning paper, y’know what I mean?“

The Three Faces Of Eve (Eva mit 3 Gesichtern) ~ USA 1957
Directed By: Nunnally Johnson

Dr. Luther (Lee J. Cobb), Psychiater in Georgia, wird eines seltsamen Falles gewahr: Seine Patientin Eve White (Joanne Woodward) leidet unter einer gespaltenen Persönlichkeit. Eve White ist eine eher schüchterne Hausfrau, unterwürfig gegenüber ihrem Ehemann Ralph (David Wayne), aufopfernd gegenüber ihrem Töchterchen (Terry Ann Ross). Zuweilen jedoch ändert sich urplötzlich ihr Verhalten und „Eve Black“ kommt zum Vorschein, eine feierwütige Stimmungskanone, die gern in Soldatenspelunken verkehrt und all das auslebt, was Eve White sich versagt. Trotz etlicher Therapieversuche über mehrere Jahre, darunter Aufenthalte in Sanatorien, Hypnose und etliche Gesprächssitzungen, bleibt Eves Zustand unverändert. Dann, Ralph und Eve sind mittlerweile geschieden, weil der eher tumbe Ehemann das nötive Verständnis für den Zustand seiner Gattin nicht aufzubringen vermag, taucht eines Tages noch eine dritte Persönlichkeitsfacette auf: Jane, eine mental gesunde, selbstbewusste und liebenswerte Frau, die die „Schwächen“ von Eve White und Eve Black – also Unterwürfigkeit und provozierendes Verhalten – nicht teilt. Dr. Luther schafft es, bis tief in Eves Vergangenheit vorzudringen und die einstige Sollbruchstelle für Eves multiple Persönlichkeit hervorzulocken. Nach heftigen Ausbrüchen bleibt schließlich nurmehr Jane als singuläre Person übrig und endlich kann die junge Frau ein unbeschwertes Leben führen.

Wenngleich eine gewisse Liebäugelei mit reißerischer Kolportage und auch manch eher hilflos wirkender Versuch, das Geschehen durch komödiantische Sprenkler aufzulockern, dem Gesamtresultat eher weniger gut tun, ist Johnsons „The Three Faces Of Eve“ doch ein wichtiger Beitrag zur Gattung um psychische Störungen und Erkrankungen kreisender Spielfilme. Gerade in den fünfziger Jahren gewannen Psychologie und Psychotherapie als medizinische Disziplinen viel an Aufmerksamkeit, Hinwendung und Akzeptanz, die sich eben auch in unterhaltungsmedialer Aufbereitung niederschlug. Dramatiker wie Tennessee Williams waren plötzlich Stammgäste in Hollywood-Scripts und selbst Genrefilme wie der Western zeigten sich durchdrungen von fundierten, psychologischen Charakterisierungsansätzen. Vor diesem Hintergrund war „The Three Faces Of Eve“ einer der Beiträge, die sich wagten, sogar noch etwas unverschleierter in medias res zu gehen. Script und Film basierten auf einem authentischen Fall, der erst Jahre später von der betroffenen Dame selbst (Christine Costner-Sizemore) adäquater in Buchform aufbereitet wurde. Der Film besorgte dramaturgisch entschlackende Vereinfachungen; so besaß die echte Eve noch wesentlich mehr voneinander abgespaltene Persönlichkeiten, erlebte keinesfalls die gegen Ende des Films geschilderte Radikalkur und auch der tiefenpsychologische Anlass für ihre Erkrankung war in Wahrheit deutlich facettenreicher. An der Brauchbarkeit von Johnsons Film, dessen Komplexitätsreduktion ihm zumindest nicht wesentlich schadet, ändert dies glücklicherweise wenig. Ferner ist der Film darstellerisch über jeden Zweifel erhaben. Wie bereits in Nunnally Johnsons ebenfalls psychologisch konnotierten „The Man In The Grey Flannel Suit“  erlebt man auch in „The Three Faces Of Eve“ den eher auf unsympathische Figuren abonnierten Lee J. Cobb in einer durchweg liebenswerten Rolle und ganz besonders Joanne Woodwards Darstellung bleibt als mehr denn beeindruckend haften.

7/10

THE DARK AVENGER

„Where we goin‘?“ – „Scaring some Englishmen!“

The Dark Avenger (Der schwarze Prinz) ~ UK 1955
Directed By: Henry Levin

Frankreich im 14. Jahrhundert: Nach einem mehr oder weniger erzwungenen Friedensvertrag hinterlässt der englische König Edward (Michael Hordern) seinen Sohn Prinz Edward (Errol Flynn) als Herzog von Aquitanien auf dem Kontinent. Einige hiesige Edelleute, allen voran der hitzige Comte De Ville (Peter Finch), mögen sich mit der ihnen auftroktoyierten Okkupation jedoch nicht zufrieden geben. Als die störrische Lady Joan Holland (Joanne Dru) von England herüberkommt, um in das Haus ihres verstorbenen Gatten zu ziehen, bietet sich De Villes Chance: Er entführt Lady Joan und zwingt Prinz Edward somit zu Gegenmaßnahmen. Unerkannt mischt sich der mutige Prinz als „Schwarzer Ritter“ unter die Söldner des Comte…

Für seinen letzten swashbuckler bequemte sich der bereits etwas steife Errol Flynn nach England, wo er „zu guter Letzt“ dann doch noch einmal vor „echter“ mittelalterlicher Burgkulisse agieren konnte, statt wie gewohnt immer bloß in Atelier und Studio. Entsprechend gewinnt das Geschehen an authentischem Flair, nicht jedoch an innerer Glorie. Man muss wissen, dass die settings bereits in Richard Thorpes „Ivanhoe“ zu sehen waren – lediglich eine von mehreren Maßnahmen, das Projekt kostengünstig zu halten. Und da stößt man auch bereits zu des Pudels mäßigem Kern vor: die berühmte Flamboyanz, die Flynns Filme mit seinen drei Warner-Hausregisseuren Michael Curtiz, Raoul Walsh und William Keighley auszuzeichnen pflegte, findet sich in „The Dark Avenger“, dessen US-Titel „The Warriors“ möglicherweise der etwas bekanntere ist, aus mehrerlei Gründen vernachlässigt. Neben dem verhältnismäßig sparsamen Budget wäre ein diesbezüglich vordringlicher Flynn höchstpersönlich, mit 45 Jahren nicht mehr der Jüngste und, nicht zuletzt seinem exzessiven Lebensstil geschuldet, ohnehin kaum mehr für Actionrollen zu gebrauchen. Seine spürbar arg vom Ausbrennen bedrohte Bequemlichkeit und der schwindende spitzbübische Charme von anno dazumal lassen sich schlichtweg nicht länger fortleugnen. Der Grund für Flynns Engagement war zudem ein überaus unromantischer – er war insolvent und benötigte eine dringende Kontosanierung. Schließlich Henry Levin, ein eher mediokrer Handwerker, der sich oftmals ins Spektakuläre flüchtete, obwohl ihm das Bescheidene besser zu liegen schien. Eine mediävistische Abenteuergeschichte mit Rittern und zumal mit Errol Flynn, bedurfte in jenen Tagen umso mehr eines fachlichen Kenners und Könners und die waren im Königreich eben wenn überhaupt rar gesät. „The Dark Avenger“ markiert somit auch eine Art Finalpunkt; die Zeit für Filme seiner verspielten Gattung war längst im Dämmern begriffen. Ironischerweise veranschaulicht dies kaum etwas so plastisch wie ausgerechnet „The Dark Avenger“ selbst.

6/10