„The first country that can use the Moon for the launching of missiles will control the Earth. That, gentlemen, is the most important military fact of this century.“
Destination Moon (Endstation Mond) ~ USA 1950
Directed By: Irving Pichel
Der große Traum von Dr. Charles Cargraves (Warner Anderson) und seinem Freund General Thayer (Tom Powers) ist es, erfolgreich eine selbstkonstruierte Rakete ins All zu schicken und die ersten Menschheitsverteter auf dem Mond zu sein. Nach einem derben Fehlschlag gibt es keine weiteren Regierungssubventionen und so obliegt es den Männern, Privatinvestoren für Ihr ehrgeiziges Ziel zusammenzutrommeln. Mithilfe des Visionärs Jim Barnes (John Archer) gelingt das Vorhaben und die Rakete kann, bemannt von Cargraves, Thayer und Barnes selbst sowie dem etwas einfältigen Funker Joe Sweeney (Dick Wesson), früher als erwartet starten. Die Reise gelingt trotz einiger gefährlicher Zwischenfälle und selbst das unerwartete Problem des mangelnden Treibstoffs für den Rückflug zur Erde kann das Quartett mit einigem Erfindungsgeist lösen.
Einer der ersten wirklich bedeutsamen Science-Fiction-Filme, dem sogar die ursprüngliche Genrebezeichnung, anders als seinen vielen Nachzüglern, in denen Flüge zu Nachbarplaneten, Alien-Invasionen und anderer Zukunfts-Kokolores bestimmende Elemente sein würden, noch vollends zukommt. Insbesondere eine ganz wunderbare Szene, in der Jim Barnes sämtliche potenziellen Sponsoren in der Person der wichtigsten US-Großmogule aus allen möglichen Wirtschaftssparten versammelt hat und sie mithilfe eines selbst für Kleinkinder verständlichen „Woody-Woodpecker“-Cartoons für sein Vorhaben gewinnen kann (Spielberg hat diesen charmanten Kniff des Herunterbrechens kompliziertester wissenschaftlicher Zusammenhänge auf begreifbares Grundschulniveau für „Jurassic Park“ wieder aufgegriffen), spricht Bände über den damals im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg aufkommenden ‚race for space‘ der Supernationen und formuliert grassierende Ängste und Visionen: Wer den Weltraum beherrscht, hat größtmögliche strategische Vorteile und beherrscht somit auch die Erde. Dass jenes Interesse speziell den reichsten – und demzufolge hervorstechendsten – Nutznießern der kapitalistischen West-Ordnung zukommt, im Prinzip sogar noch viel mehr als Politik und ökonomischem Mittelstand, ist nur eine der hellsichtigen Überlegungen des Scripts zu „Destination Moon“. Natürlich gilt es gerade jene für das Projekt ‚Zukunft‘ zu begeistern, wenn ihre Imperien auf lange Sicht Bestand haben sollen. Dass zudem mit relativ bescheidenen Mitteln ordentliche Effektarbeit geleistet wurde und trotz aller technischen Naivität (die sich hierbei im Vergleich zu „phantastischeren“ Artgenossen allerdings noch in gesundem Rahmen bewegt), passt wiederum auf ganzer Linie zu diesem intelligenten Genre-Repräsentanten.
8/10