JACK REACHER

„I am not a hero. I’m a drifter with nothing to lose.“

Jack Reacher ~ USA 2012
Directed By: Christopher McQuarrie

Der wegen eines mehrfachen Attentats auf scheinbar unbescholtene Bürger verhaftete Militär-Scharfschütze James Barr (Joseph Sikora) wähnt sich als Opfer einer Verschwörung und beruft sich auf den geheimnisvollen Jack Reacher (Tom Cruise), einen mysteriösen Ex-Militärpolizisten ohne festen Wohnsitz und mit geheimnisvoller Agenda. Barrs Anwältin Helen (Rosamund Pike) ahnt, dass sie Reacher trauen kann und setzt ihn trotz anfänglichen Widerstands als leitenden Ermittler für Barrs Belange ein. Reacher, der schon einmal mit Barr zu tun hatte und ihn bereits wegen eines früheren Amoklaufs im Irak belangen wollte, muss bald erkennen, dass der nach einem Angriff mittlerweile im Koma liegende Barr diesmal tatsächlich unschuldig ist und als Sündenbock für eine Drittpartei im Dunkel fungieren soll. Reacher stößt bis zu einer einflussreichen, russischen Killerorganisation vor, die in gezieltem Auftrag gehandelt hat und der der bizarre Zec Tschelovek (Werner Herzog) vorsteht…

Die Figur des Ex-Militärcops und „Equalizer“-Nachfolgers Jack Reacher ist eine erfolgreiche und zugleich die bis dato einzige Protagonisten-Erfindung des Trivialliteraten Lee Child, die es bereits auf ganze neunzehn Romanauftritte gebracht hat und in den USA eine treue Fangemeinde für sich verbuchen kann. Die zu erwartende Film-Adaption erfolgte nach ganzen fünfzehn Jahren recht spät und bot für Tom Cruise abermals eine vortreffliche Gelegenheit, die Genre-Rampensau herausghängen zu lassen. Jack Reacher nämlich ist ein Held wie speziell für Cruises Auftrittsmechanismen geschaffen: smart, gutaussehend, souverän, gerechtigkeitsliebend und vor allem knallhart. Er ist ein Womanizer, dem die schönsten Ladys hinterherspitzen und der sich aussuchen kann, wen er mit in die Heia nimmt. Seine Nahkampffähigkeiten sind von größtmöglicher Effektivität und er ist dazu passend fair genug, seine Gegner vorzuwarnen. Er kommt und geht wie ein Geist, erfüllt dabei jedoch stets die gegenwärtige Mission zur vollsten Zufriedenheit Justitias. Die sich aus dieser starken Titelfiguren-Prämisse ergebende Unterhaltsamkeitskonsequenz verlangt nach adäquater Erfüllung und steht tatsächlich für ein brauchbares Stück Entertainment; so professionell, wie es Genre, Budget und Hauptdarsteller erwarten lassen. Dabei versucht „Jack Reacher“ glücklicherweise nicht, sich einen breiteren Anstrich zu verleihen als er ihn letztlich einlösen kann, er weiß im Gegennteil recht genau um seine Limitierungen hinsichtlich Sujet und Affektradius und gibt sich entsprechend schmal gefächert. Mit dem in mehrerlei Hinsicht überraschenden Werner Herzog als dämonisch-lauernder Ostblock-Intelligenzia im Hintergrund und dem stets gut gelaunten Robert Duvall in einer seiner typischen Altersrollen erhält der – es lässt sich par tout nicht leugnen – überaus charismatische Cruise hervorragende Flankierungen. Nett und garniert mit dem Potenzial für mögliche Fortsetzungen.

7/10

Ein Gedanke zu “JACK REACHER

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s