„If you can’t say something nice… don’t say nothing at all.“
Bambi ~ USA 1942
Directed By: David Hand
Der junge Hirsch Bambi verliert seine Mutter durch den tödlichen Schuss eines Jägers. Sein stattlicher Vater nimmt sich des Halbwaisen an und zieht ihn auf. Jahre später, Bambi ist just selbst im Begriff, eine Familie mit der Hirschdame Feline zu gründen, bedrohen wieder Jäger die sich erholende Idylle. Ein außer Kontrolle geratenes Feuer zerstört große Teile des Waldes, doch Bambi kann sich und seine Gefährtin retten. Von nun an ist er der König des Waldes.
„Bambi“, ursprünglich geplant als direkter „Nachfolger“ zu „Snow White And The Seven Dwarfs“, musste seiner Veröffentlichung noch mehrere Jahre harren und den drei zwischengeschobenen Projekten „Pinocchio“, „Fantasia“ und „Dumbo“ den Vortritt lassen. Zudem war er ursprünglich als Realfilmprojekt der MGM geplant, was der verantwortliche Regisseur Sidney Franklin jedoch bald als künstlerischen Missgriff erkannte und an Walt Disney herantrat, um eine animierte Adaption der Geschichte in Auftrag zu geben. Als Herzensprojekt Disneys wurde ganze sieben Jahre an „Bambi“ gearbeitet, zudem war er der einzige Film, dessen Entstehungsprozess durch den Kriegseintritt der USA nicht behelligt oder gar komplett eingestellt wurde.
Das Resultat gab Disney Recht: Eine ebenso reizende wie bittersüße Allegorie über den Lauf der Natur, über den Kreislauf von Leben und Sterben und den ökologischen Störfaktor ‚Mensch‘ verleiht „Bambi“ bald gemeingültige, didaktische und pädagogische Qualität – mehr sicherlich als jedem anderen Disney-Film. Wie bei „Dumbo“ sind manche Szenen von einer dermaßen suggestiven Stimmung geprägt, dass man die Tränen kaum zurückzuhalten vermag. Der Tod von Bambis Mutter etwa lässt sich kaum trockenen Auges „überleben“. Doch auch hier gibt es die kleinen Herzlichkeiten, die das insgesamt doch sehr majestätische Flair des Films infantilisieren – da sind etwa die Figuren des Hasen Klopfer und des Stinktieres Blume, Bambis beste Freunde und allesamt garantiert putziger als jedes nicht gezeichnete Tier. Dennoch muss ich zugeben, dass der emotionale impact, den dieser (und einige andere) Disney-Film(e) in ungebrochener Form auf mich haben, es mir bei aller Ehrerbietung für ihre technische Brillanz oft nicht leicht machen, sie durchzustehen. Danach muss ich dann regelmäßig erstmal durchatmen.
9/10