DR. GOLDFOOT AND THE BIKINI MACHINE

„This time you definitely reached the bottom.“

Dr. Goldfoot And The Bikini Machine (Dr. Goldfoot und seine Bikini-Maschine) ~ USA 1965
Directed By: Norman Taurog

Der verrückte Wissenschaftler Dr. Goldfoot (Vincent Price) hat sich einen ganz besonderen Plan ausgedacht, um seinen Reichtum zu potenzieren: Er stellt hübsche Robotermädchen in goldenen Bikinis her, die darauf programmiert sind, sich den reichsten Männern der Welt an den Hals zu werfen und sie im Lust- und Liebestaumel ihr Hab und Gut überschreiben zu lassen. Der etwas unbeholfene Agent Craig Gamble (Franke Avalon) alias „oo 1/4“ und der bereits avisierte Nachwuchstycoon Todd Armstrong (Dwayne Hickman) gehen gegen den Doktor und seinen vertrottelten Assistenten Igor (Jack Mullaney) vor.

Taurogs von der AIP produzierte, überdrehte Slapstick-Comedy fungiert zugleich als Bond-Spoof und als Parodie auf die Poe-Adaptionen von Roger Corman jener Jahre. Die Handschrift des Regisseurs lässt sich durchweg gut identifizieren, wobei sich gelungenere Gags mit eher flauen Scherzchen die Klinke reichen. Ein versierterer Komiker vom Schlage eines Tony Randall oder gar Jerry Lewis stand Taurog diesmal leider nicht zur Verfügung, was die allgemeine darstellerische Präsenz über weite Strecken schmälert. Dafür genießt Price jedoch ganz offensichtlich die eher rare Gelegenheit, einmal in einer durchweg humorvoll angelegten Rolle zu glänzen. Prices üblicherweise kultivierte Diabolik, die ja ohnehin häufig hart an der Grenze zur Selbstparodie kratzte oder diese hinter sich ließ, verwandelt sich hier in das tuckig-übersteigerte Porträt eines typischen Agenten-Antagonisten, der am Ende vor allem deswegen scheitert, weil er es einfach nicht fertigbringt, seinen unfähigen Adlatus Igor, der ihm einfach jede Tour vermasselt, in die Wüste zu jagen. Es bedarf keines großartigen Interpretationswagemuts, jenen von Mullaney gespielten Igor, der von seinem Boss offenbar schon einmal von den Toten wiedererweckt wurde, als Goldfoots Lebensgefährten zu erkennen und Prices Möglichkeit, einen mit dem gleichen Geschlecht liebäugelnden madman gleichfalls als einen von ihm ausgekosteten inoffiziellen Befreiungsschlag hinsichtlich seiner persönlichen Sexualität zu werten.
Wenn Goldfoot schließlich seinen Gefangenen durch den heimischen Folterkeller führt, gibt es an den Wänden lustige Porträts seiner Vorfahren, die Prices Charakteren aus den Poe-Filmen nachempfunden sind und er selbst darf in einer Reprise nochmals als Nicholas Medina mit dem Todespendel herumalbern. Die finale Verfolgungsjagd auf wechselnden Vehikeln durch die Hügel des innerstädtischen San Francisco ist vom Standpunkt der Actionsequenz aus betrachtet eine reife Katastrophe, aber in einem solch exaltierten Mummenschanz darf sowas sein.

6/10

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