SAMURAI COP

„I want bigger.“

Samurai Cop ~ USA 1991
Directed By: Amir Shervan

Um dem Yakuza-Ableger von L.A. Herr zu werden, hat Detective Frank Washington (Mark Frazer) dafür gesorgt, dass sein in japanischer Lebensart erfahrener Kumpel Joe Marshall (Mathew Karedas) aus San Diego herbeordert werden konnte. Gemeinsam gibt das schlagkräftige Duo Gangsterboss Fujiyama (Cranston Komuro) und seinem Oberkiller Yamashita (Robert Z’Dar) ordentlich Zunder.

„Samurai Cop“ ist einer der Filme, bei denen man unentwegt zweimal hinschauen muss, um zu glauben, was sich da vor den Augäpfeln entrollt. Das Teil ist so unglaublich, dass man sich einer bislang geheimgehaltenen Art von Gehirnwäsche unterzogen fühlt. Ist das jetzt ernst gemeint, was Autor und Regisseur Amir Shervan uns da zeigt, oder hatte er bloß eine subversive Komödie mit parodistischer Tünchung im Sinn? Zu hoffen bleibt eigentlich nur Letzteres, denn im anderen Falle müsste man Shervan und sämtliche Kollaborateure, die ihm bei der Realisierung von „Samurai Cop“ behilflich waren, wahlweise der Tollwut oder der Imbezilität verdächtigen. Der Film erzählt ein Nichts an Geschichte, und das auch noch mit stolz geschwellter Brust, die Dialoge wirken wie von einem Sechsjährigen nach übermäßigem Colagenuss verfasst, die Darsteller stammen, zumindest mit Ausnahme von Robert Z’Dar, den man ja aus und als „Maniac Cop“ Matt Cordell kennt, vermutlich zum Großteil aus der kalifornischen Pornofilmindustrie (wie überhaupt die gesamte „Form“ des Films an die Aberhunderten von DTV-Pornos erinnert, die zu dieser Zeit im Golden State am Fließband entstanden) und dass der aus dem Iran stammende „Regisseur“ jemals auch nur ein Kabel aufgerollt hat, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Garantiert nichts stimmt hier, alles ist am falschen Platz, grotesk missgestaltet, unordentlich, zerfleddert und, nicht zuletzt, dazu angetan, einem die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Insofern ist „Samurai Cop“ natürlich auch eine veritable Fundgrube für Baddie-Enthusiasten und wahrscheinlich einer der größten Käsefilme, die in den USA je fertiggestellt werden konnten. Denn: so unfassbar dämlich dieses Werk ist, so liebenswert ist es auch. Nachdem man seine Wahrnehmungsantennen erst entsprechend justiert hat und herausgefunden hat, wie man mit „Samurai Cop“ arbeiten kann, stellt sich angesichts seiner selbstzufriedenen Debilität ein glucksendes Glücksgefühl von sattmachender Passivität ein. Diese äußert sich dann in geplätteter Haltung im Sessel oder auf der Couch, den Mund halb offenstehend, die Augen weit aufgerissen und diese Position lediglich durch vereinzelte Kiekser aus Richtung des Zwerchfells unterbrochen. Dem geistsschwachen Flair des Films passt sich ergänzend die deutsche Synchronisation an, die ganz offensichtlich kongenial zu den Orginaldialogen gefertigt wurde und ein beispielloses Feuerwerk rhetorischer Belanglosigkeiten kredenzt.
Ein Film, der die Welt um ein gutes Stück ihrer Komplexität erleichtert und sie dadurch vielleicht sogar ein wenig besser macht.
Wie ich lese, naht auch hiervon (wie im kaum minder notorischen Falle „Deadly Prey“) ein Sequel. Das sollte man gewiss nicht versäumen.

5/10

2 Gedanken zu “SAMURAI COP

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