ROLLING VENGEANCE

„You always meant more to me than your moron brothers.“

Rolling Vengeance (Monster Truck) ~ CAN 1987
Directed By: Steven Hilliard Stern

Der Gebrauchtwagenverkäufer und Kneipenbesitzer Tiny Doyle (Ned Beatty) gilt nebst seinen fünf Bastardsöhnen (Todd Duckworth, Michael Dyson, Hugo Dann, Lawrence King-Phillips, A.C. Peterson) als Schandfleck der Umgebung. In seinem Schuppen fließt der Bourbon in rauen Strömen und Tinys Jungs machen die Straßen vornehmlich in stockbesoffenem Zustand unsicher. Als dabei eines Tages die Frau (Susan Hogan) und die beiden kleinen Töchter (Alyson Court, Marsha Morerau) des Spediteurs Big Joe Rosso (Lawrence Dane) zu Tode kommen und die Doyles hernach im Zuge einer höhnischen Gerichtsverhandlung frei gesprochen werden, ist der Grundstein für eine Familienfehde gelegt. Eine weitere Attacke befördert Big Joe ins Koma. Jetzt gibt es für Joe Rosso Jr. (Don Michael Paul) kein Halten mehr: Mit einem selbstgebauten Monstertruck fährt er auf die Doyles los…

Ein hübscher Rächerfilm, dem es zwar an der kunstvollen Mehrdimensionalität eines „Death Wish“, „Rolling Thunder“ oder „The Exterminator“ mangelt, der aber auch gar nicht mehr sein will als krawallendes, launig-reaktionäres Bollo-Entertainment und der mit dieser unbeschwerten Einstellung durchaus gut von der Stelle kommt, so man sich von seiner üblich ätzenden, aber ohnehin nicht ernstzunehmenden Selbstjustiz-Moritat nicht die Beete verhageln lässt. In seinem „Rolling Vengeance“ appelliert der ansonsten vornehmlich als TV-Movie-Regular anzutreffende Steven Hilliard Stern zumindest oberflächlich an niederste US-Kleinbürger-Instinkte, die hier vor allem ihre Ressentiments gegen dem „White-Trash“-Milieu entstammende Alkohol-Ausschänker (und – Konsumenten) bestätigt finden. Schön, wie der herrlich ironisch aufspielende Ned Beatty als schmalziger Bodensatz amerikanischer Erfolgsgeschichten gleich zu Beginn eine Abordnung der hiesigen Frauen-Anti-Alkoholliga abkanzelt und (fast) noch schöner, wie ihm die gewaltsamen Liquidationen seiner (von unterschiedlichen Frauen stammenden) Rotzlöffel nicht mal ein einsames Tränchen des Trauerns entlocken. Der Gedanke daran, dass sich „Rolling Vengeance“ bloß als sarkastische Bigfoot-Show begreift, gefällt mir. Diese Doyle-Sippe, die neben allen sonstigen Missaktivitäten auch vor Vergewaltigung nicht zurückschreckt, kann man jedenfalls überhaupt nur schwerlich als dem Menschengeschlecht angehörig kategorisieren und insofern begegnen sie dem biblischen Zorn, „Auge um Auge“ etc., auch mit Fug und Recht völlig ungebremst in der ungewöhnlichen Form extradicker Gummireifen, die sie gnadenlos plattwalzen und/oder zerquetschen! Am Ende erweisen sich die zuständigen Cops glücklicherweise als Brüder im Geiste von Vincent Gardenias Lt. Frank Ochoa und lassen Joey Rosso samt Freundin Misty (Lisa Howard) unbehelligt in Richtung Sonnenaufgang abziehen. Recht so, denn wer das Gesetz in die eigenen Hände nimmt und sechs überflüssige Arschlöcher umnietet, die ohnehin längst der Blitz beim Scheißen hätte treffen müssen,  der hat schließlich auch keinerlei eigene Rechtsprechung verdient. Es sei denn die des Allmächtigen. Amen.

6/10

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