NIGHT WARS

„This is a dream. And in dreams, everything’s possible.“

Night Wars ~ USA 1988
Directed By: David A. Prior

Neun Jahre nach ihrer Rückkehr aus Vietnam gehen die beiden Freunde Trent „Sarge“ Matthews (Brian Edward O’Connor) und Jim Lowery (Cameron Smith) ganz unterschiedlich mit dem Erlebten um. Während Trent einen geregelten Job hat und glücklich mit seiner Frau Susanne (Jill Foors) zusammenlebt, ist Jim schwer traumatisiert und dem Alkohol zugetan, zumal er und Trent damals ihren Freund Johnny (Chet Hood) im Stich lassen mussten, um ihr eigenes Leben zu retten. Plötzlich jedoch erscheint ihnen beiden der damalige Überläufer und Verräter McGregor (Steve Horton) permanent im Traum und fügt ihnen ganz reale Verletzungen zu, derweil der totgeglaubte Johnny sie anfleht, ihn endlich zu befreien. Während Susanne misstrauisch wird und den Veteran und Psychiater Campbell (Dan Haggerty) konsultiert, rüsten Trent und Jim sich zum letzten, alles entscheidenden Gefecht auf unbekanntem Terrain: dem Träumen.

Als allzu unbesungener Indie-Regisseur verdient David A. Prior es, dass sich der eine oder andere offenherzige Filmfreund zumindest mit Teilen seines Œuvres befasst. Ein absolutes Indiz für diese möglicherweise etwas waghalsig erscheinende These ist „Night Wars“, der in direkter Folge zu Priors ungeheuerlichem „Deadly Prey“ entstand. Auf seinen muskelbepackten Bruder Ted musste der Regisseur diesmal leider verzichten – zumindest vor der Kamera, denn Ted entblödete sich nicht, David A. bei der grenzgenialischen Ersinnung dieses Gipfels ausufernder Herrenphantasie zur Seite zu stehen. Zunächst muss folgende, weltbewegende Frage gestattet sein: Ist es möglich, die zwei markigen, auf den ersten Blick unvereinvar scheinenden Genre-Meilensteine „Missing In Action“ und „A Nightmare On Elm Street“ zu kombinieren und daraus etwas  völlig Neues zu kreieren? Ja, es ist, wie die momentan vor Selbstsicherheit srotzenden Briten antworten würden. Ja, es ist. Und wie es ist. Und was ist es, das man dazu braucht? Dan Haggerty, den Mann aus den Bergen (ohne Bär und Denver Pyle freilich), ein paar gute Freunde, eine Handvoll Dollars, ein kleines Waffenarsenal aus dem Vorgängerfilm, ein kalifornisches Wäldchen und 24 asiatische Kleinstdarsteller. Fertig ist die Laube. Dass mit solch augenscheinlich geringen Mitteln ein Kleinod des Billigfilms entstehen würde, hatten die Gebrüder Prior möglicherweise selbst nicht auf dem Schirm. Und dennoch: Die sich zunächst verschroben ausnehmende Idee, zwei Vietnam-Veteranen den Krieg nachträglich in der Traumwelt gewinnen zu lassen, funktioniert auf erstaunliche Weise und entgegen aller möglichen Ressentiments bravourös. Haggertys Rolle ist zwar, auch wenn er als bekanntester Darsteller an Platz 1 der Besetzung geführt wird, vollkommen überflüssig, O’Connor, Smith und Horton jedoch sind umso besser aufgelegt und mit Herz und Seele bei der Sache. Dass den Betrachter allenthalben unfreiwillige Komik und inszenatorische Unbeholfenheiten aus dem Kurs rupfen, ist der Natur der Sache geschuldet und verschmerzbar. Immerhin greift Prior sogar noch einem weiteren, phantastisch aufgearbeiteten Filmthema vorweg, dem der jenseitigen Erlösung nämlich, wie es später in „Flatliners“ ausgearbeitet werden wird, und schafft damit mancherlei poetische Augenblicke in diesem räudigen, kleinen Kinobastard. Die atmosphärische Synthie-Musik, im Besonderen das Hauptthema, erinnert stellenweise an Gary Numan und unterstützt die entrückte Bizarrerie dieses wohl unikalen Films nochmals vorzüglich.
Schön!

6/10

MIDNIGHT SPECIAL

„Good people die every day believing in things.“

Midnight Special ~ USA 2016
Directed By: Jeff Nichols

Das FBI sucht einen Mann namens Roy Tomlin (Michael Shannon). Dieser soll einen Jungen namens Alton Meyer (Jaeden Lieberher) aus dem Schoße einer in Texas ansässigen, religiösen Sekte, deren Kopf, ein gewisser Calvin Meyer (Sam Shepard), gleichfalls Altons Adoptivvater ist, entführt haben und nun mit ihm auf der Flucht sein. Offenbar beten die Sektierer Alton als eine Art kommenden Messias an und tatsächlich besitzt das Kind außergewöhnliche Fähigkeiten. Es kann etwa Radiowellen empfangen und replizieren oder gewaltige Energiestöße aus seinen Augen abgeben. Tatsächlich ist Roy Altons leiblicher Vater und handelt keinesfalls entgegen den Wünschen des Jungen. Gemeinsam mit dem ihn unterstützenden State Trooper Lucas (Joel Edgerton) und Altons Mutter Sarah (Kirsten Dunst) fährt Roy einem unbekannten Ziel in der Provinz Floridas entgegen, die Sektierer und die Polizei stets dicht auf den Fersen.

Was genau ich mir von „Midnight Special“ erhofft habe, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr recht eruieren, zumal ich vor der Betrachtung praktisch nichts über den Film wusste. Etwas ernüchtert stehe ich nun da, gelinde enttäuscht vielleicht. Was „Midnight Special“ wohl in allererster Instanz werden sollte, ist eine Hommage des Regisseurs und Autors Jeff Nichols an die Welle von Filmen um freundliche Aliens, besondere Kinder und/oder künstliche Entitäten wahlweise auf der Flucht oder mit einem bestimmten Reiseziel vor Augen, mit denen „unsere“ Generation in den Achtzigern aufgewachsen ist. Man erinnere sich an „E.T.“, „Starman“, „Cocoon“, „D.A.R.Y.L.“, „Short Circuit“ oder auch die beiden Sheriff-Filme mit Bud Spencer. Wo allerdings vor rund dreißig und mehr Jahren familiengerechtes, regelmäßig stark emotional besetztes und vor allem vitales Affektkino von oftmals großartigen Geschichtenerzählern entstand, lässt Nichols die noch junge Schule des stillen, verhaltenen „Indie-Filmes“ walten, wie man sie aus seinen vorherigen Filmen kennt.
Obschon Jeff Nichols seine Storys gern um zentralisierte Kinderfiguren herum konstruiert, macht er dezidiert Filme für junge Erwachsene, was zumindest in seinem Falle bereits einen wesensimmanenten Widerspruch in sich trägt. In „Midnight Special“ wird diese Eigenheit erstmals zu einem veritablen Manko. Rund um das formale Bestreben, möglichst wenig narrativen und dramaturgischen Ballast spazieren zu führen und seinem Publikum an dessen Statt das gerade notwendigste Mindestmaß an Hintergrundinformation, kargem Dialog und möglichst ausdrucksstarke Halbtotalen zu unterbreiten, verdeutlicht der Film nicht nur seine unvereinbaren Ansprüche, sondern macht diese darüber hinaus zu einer beinahe schon eklatanten Fehlleistung. Nicht nur, dass Nichols es versäumt, bei seinem Publikum aufrichtiges Interesse zu evozieren, sperrt er es gar vorsätzlich aus und verdammt es zum Status völlig unbeteiligter Außenstehender, denen das wechselvolle Geschehen infolge dessen alsbald geflissentlich gleichgültig werden muss. Aller technischen Professionalität und formalen Geschlossenheit zum Trotze: Möglicherweise ist „Midnight Special“ eine verpasste Chance, möglicherweise auch bloß gehobene filmgewordene Redundanz.

5/10

DIE JAGD DER GOLDENEN TIGER

„Ein Joint am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!“

Die Jagd der goldenen Tiger ~ BRD/ID 1984
Directed By: Helmut Ashley

Der Industriekonzern MIC will eine neu entwickelte Lasekanone auf Java testen. Der Konkurrenzfirma Protex hingegen ist daran gelegen, das gute Stück in ihren Besitz zu bringen und man engagiert zu diesem Zwecke den ausgebufften Profi Mr. Gull (Christopher Mitchum), der wiederum den Aussteiger Jan von Clef (Winfried Glatzeder) anheuert, um die Kanone auf ihrem Transport vom Flughafen Jakarta in die Provinz zu stehlen. Da hat er es nicht leicht, denn der LKW mit der Kanone wird von can Clefs früherem Partner, dem Tausendsassa Ted Barner (John Phillip Law), dessen Kumpel Ratno (Barry Prima) und dem MIC-Beauftragten Martin Forster (Horst Janson) gefahren, einem knallharten Trio. Brenzlig wird es, als eine Gruppe von Bergleuten, darunter Forsters Bruder Thomas (Eric Moss), verschüttet wird. Denn nur mithilfe der Kanone könnten sie noch rechtzeitig befreit werden.

Wie das so ist mit altverklärten Kindheitslieben, hatte ich den vermutlich 1985 letztmalig von mir geschauten „Die Jagd der goldenen Tiger“, der auch unter dem Titel „Danger – Keine Zeit zum Sterben“ gelaufen sein muss, als überlebensgroßen, duften Actionkracher in Erinnerung. Die revisionierte Realität allerdings schaut geflissentlich anders aus. Dass Helmut Ashleys etwas unbeholfene Regiearbeit etwa von der Lisa-Film, respektive Wolf C. Hartwig verliehen und (co-)produziert wurde, hatte ich bislang ebensowenig auf dem Schirm wie die Tatsache, dass die Flasche „Black & White“, an der John Phillip Law im Laufe des Films immer wieder nuckelt (und die er liebevoll als „meine Milch“ bezeichnet) vermutlich echten Scotch enthielt und noch viele Zwillingsgeschwister im Schlepptau hatte. Ansonsten ist, wie so oft im Billig- und Exploitationkino jener für diese Art Film goldenen Ära, insbesondere die ebenso illustre wie eklektische Besetzung ein tolles Kuriosum. Dass neben den naturgemäß an Bord befindlichen, deutschen Akteuren Janson (West) und Glatzeder (Ost) die sich für keinen Salat zu schade warenden John Phillip Law und Christopher Mitchum sowie der indonesische Bullemann Barry Prima als wechselseitige Stichwortgeber fungieren, das beinhaltet schon eine gewisse Extraklasse. Ansonsten haben wir hier freilich ein ziemlich dreistes Plagiat von Clouzots „Le Salaire De La Peur“, den ich nebenbei endlich mal wieder sehen muss. Nur dass in diesem Falle unsere drei Fernfahrer durch Java statt durch Lateinamerika jöckeln und von Winfried Glatzeder, der hier in altbekannter Zeichentrickkojotenmanier eine Art „Roadrunner“ gibt, statt von der widerspenstigen Reiseroute getriezt werden. Zumindest gibt’s zu allem offenkundigen Preisgunst-Flair ein paar lustige Sprüche frei Haus, was auch immer mal schön ist. Mit dickem Nostalgiebonus:

5/10

HURLYBURLY

„The guy who dies in an accident understands the nature of destiny.“

Hurlyburly ~ USA 1998
Directed By: Anthony Drazan

Eddie (Sean Penn), Phil (Chazz Palminteri), Mickey (Kevin Spacey) und Artie (Garry Shandling) sind vier Freunde in den Vierzigern, die ihr Auskommen als Autoren, Manager und Schauspieler im alltäglichen Wahnsinn der Hollywood-Studios gefunden haben. Eddie verliert sich im fast permanenten Kokainrausch und verlernt darüber hinaus, sich in seinem Emotionsleben zurechtzufinden, Phil ist ein etwas tumber, aggressionsaffiner Choleriker, der sich nicht in der Gewalt hat, Mickey lenkt all seinen Hass in grinsenden Sarkasmus und Artie ist ein misogyner Misanthrop. Darlene (Robin Wright) ist eher aus Gewohnheit mit Eddie zusammen denn aus wahrer Liebe. Als schließlich Phils Freundin Susie (Gianna Palminteri) sich nach diversen Krisen endgültig von ihm samt Baby verabschiedet, kommt es zur Katastrophe.

„Hurlyburly“ bedeutet soviel wie Aufruhr, Durcheinander, Tohuwabohu. Der Film basiert auf einem bereits um die Mitte der Achtziger entstandenen Theaterstück von David Rabe, das zunächst in Chicago und später off-broadway aufgeführt wurde und regelmäßig glorios besetzte Wiederaufführungen erlebt. Die Urbesetzung umfasste unter anderem William Hurt, Christopher Walken, Harvey Keitel, Jerry Stiller und Sigourney Wever. Große Fußstapfen also, in die Tony Drazan mit seiner 98er-Kino-Adaption zu treten hatte. Immerhin konnte er auf ein von David Rabe eigens umgeschriebenes Script sowie auf eine wiederum brillantes Ensemble zurückgreifen. Doch trotz allem fehlt es „Hurlyburly“ an etwas Wesentlichem: Am Filmischen. Das Ding ist und bleibt ein Bühnenstück, auch auf Zelluloid. Die Akteure spielen wie auf einer Bühne, es gibt mit wenigen Ausnahmen nur ein Set (Eddies und Mickeys Haus in den Hills, das variabel auch von den anderen Freunden mitbewohnt wird), die gesamte Emotionalität der Protagonisten muss sich im Dialog exponieren. Dabei verbleibt das Ganze inhaltlich irgendwo zwischen Vulgärphilosophie und Luxusproblemen. Einen potenziellen Sympathieträger sucht man ebenso vergeblich wie eine mögliche Identifikationsfigur und auch wenn Eddie als eine Art stabiles Bindeglied zwischen den Vieren und zumindest scheinbar Intelligentester im Klub den Rezipienten durch jede einzelne Szene begleitet, ist er mit seiner dauerverschneiten Nase und beinahe unentwegtem Gejammere über die Schlechtigkeit der Welt kein minder armes Würstchen als seine Kompagnons. Anders als ein ähnlich zynischer Generationschronist wie etwa Bret Easton Ellis, der die Erbärmlichkeit seiner Zeitgenossen vehement auf die mentale Entleerung ihrer Erzeuger und die notorische Oberflächlichkeit des (damaligen) Jetzt zurückführt und damit konsequente Analytik betreibt, verortet Rabe deren allumfassende Schwächen in ihrer jeweiligen, individuellen psychischen Beschaffenheit. Damit sitzt „Hurlyburly“ zwischen den Stühlen im Prinzip bester Voraussetzungen und einer dem Medium geschuldeten Verlorenheit, was sich vor allem durch seine nicht immer ausgewogene, exponenzielle Geschwätzigkeit äußert und ihm letzten Endes nicht allzu gut bekommt. Schade drum.

6/10

SPOTLIGHT

„Which story do you want us to write?“

Spotlight ~ USA 2015
Directed By: Tom McCarthy

Im Sommer 2001 kommt Marty Baron (Liev Schreiber) als neuer Herausgeber zur Tageszeitung „The Boston Globe“. Mit Barons Engagement beginnt zugleich ein frischer Wind durch die Redaktionsräume des ehrwürdigen, aber recht affirmativ arbeitenden Traditionsblattes zu wehen. Ein quasi beiläufig erschienener Artikel der Kolumnistin Sacha Pfeifer (Rachel McAdams) erregt dabei seine besondere Aufmerksamkeit: In dieser geht es nämlich um den Anwalt Mitchell Garabedian (Stanley Tucci), der vor Gericht Opfer sexuellen Missbrauchs katholischer Geistlicher vertritt und darüberhinaus schwere Anschuldigungen gegen Kardinal Law (Len Cariou) erhebt. Jener weiß angeblich seit Jahren von den Übergriffen seiner Untergebenen und ignoriert oder vertuscht diese sorgsam. Für Baron, der nicht gebürtig aus dem erzkatholischen Massachusetts stammt, bedarf dieses Faktum dringlichst weiterer Aufklärungsarbeit. Die „Spotlight“-Redaktion unter Walter Robinson (Michael Keaton) beginnt ihrer Recherchen und fördert Ungeheuerliches zutage…

Soviel vorweg: Der diesjährige Oscar-Gewinner „Spotlight“ ist sicherlich ein guter, thematisch auf der korrekten Seite verortbarer Film, aber keiner, den ich als ‚bahnbrechend‘ bezeichnen möchte. Im Prinzip vollführt er nämlich wenig Anderes als die Reaktivierung eines in Hollywood seit Dekaden etablierten Drama-Subgenres – das des journalistisch und/oder juristisch geprägten „Enthüllungsfilms“ nach oftmals authentischen Vorbildern. Regisseure wie Sidney Lumet oder Alan J. Pakula haben entsprechende Werke in Form von „All The President’s Men“ und „The Verdict“ bereits vor dreißig bis vierzig Jahren zu einem Perfektionsmaß angehoben, das ohnehin nicht mehr überboten werden kann. Zumindest zur Form, die ohnehin relativ strenge Maßgaben verlangt, ist in dieser Filmgattung ergo längst alles gesagt. Nicht jedoch zum Inhalt – bei weitem nicht, denn dass die Lenker dieser Welt tagtäglich und zu jeder Sekunde übelste Schweinereien begehen oder sich anderweitig ethisch oder materiell korrumpieren lassen, gehört zum Wesen des Menschen und ihrem Machtstreben. Das Böse ist immer und überall; so wird es bleiben und damit legitimiert sich auch ein möglicherweise vorschnell als „überkommen“ abgeurteilter Film wie „Spotlight“. Denn spannend und mitreißend ist die investigative, mit Leib und Seele vollführte Arbeit des dem Zuschauer vorgestellten Reporterteams (das sich neben Keaton, Schreiber und McAdams noch durch Mark Ruffalo ergänzt findet), allemal. Zumal sich ein Widernis reexerziert findet, das die hinsichtlich ihrer Existenzberechtigungs- und ihrer globalen Einfluss-Relation groteskesten, unnnötigsten und überflüssigsten Menschheitsinstitution von allen, nämlich der katholischen Kirche, sich in ihrer viel zu langen Historie geleistet hat – den sexuellen Missbrauch ihr anvertrauter Kinder und Jugendlicher. Keinem Argument, auch dem von den im Vergleich zur klerikalen Gesamtheit wenigen Instinktübermannten, denen ihr Zölibat in den verstaubten Schwanz gestiegen ist und die sich daher „vergessen“ haben oder das von den Amtsmissbrauchern, die es ja in jeder Machtposition gibt, kann oder darf man Geltung zusprechen. Jedes verletzte Kind, jede an- oder zerrissene Seele, die ein – zudem in spezifischer Vertrauensposition befindlicher – Talarträger zu verantworten hat, ist genau Eine/s zuviel. Insbesondere dort, wo die angebliche Trennung von Kirche und Staat sich längst aufgeweicht hat, dort, wo die Leute noch naiv genug sind, zu glauben, dass ein schwarzer Rock und eine sanfte Stimme notwendigerweise mit humanistischer Integrität einhergehen. Insofern hat ein Film wie „Spotlight“, der genau dieses Thema in aller gebotenen, sensiblen Weise verhandelt, bereits seine dialektische Existenzberechtigung. Dass die Kirche nicht nur in Anbetracht ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit all ihrem ihr strukturell innewohnenden Hierarchismus ein für allemal abgeschafft gehört, eine solch radikale Forderung formuliert McCarthy nicht. Aber er impliziert sie zumindest. Und damit hat er mich ganz auf seiner Seite.

8/10

THE RAWHIDE YEARS

„Miserable country, infested with decent citizens.“

The Rawhide Years (Vom Teufel verführt) ~ USA 1955
Directed By: Rudolph Maté

Nach einer eher unglücklich verlaufenen Karriere als Helfershelfer für einen moralfreien Poker-Ganoven (William Gargan) gerät der junge Ben Matthews (Tony Curtis) unter Mordverdacht. Er soll auf einem Missouri-Raddampfer den reichen Matt Comfort (Minor Watson) ermordet haben. Tatsächlich steht hinter der Tat jedoch eine Bande maskierter Flusspiraten, die rund um das Städtchen Galena operieren, wo zufällig Matts Geliebte Zoe Fontaine (Colleen Miller) als Saloon-Sängerin arbeitet. Hals über Kopf flieht der bald steckbrieflich gesuchte Matt in den Westen, wo er drei Jahre lang als Cowboy arbeitet. Als er keine Briefe mehr von Zoe erhält, kehrt er zurück nach Galena und lernt unterwegs den Haudegen Rick Harper (Arthur Kennedy) kennen, mit dem ihn bald eine wechselvolle Freundschaft verbindet. Zoe steht derweil unter der Fuchtel des zwielichtigen Barbesitzers Boucher (Peter van Eyck), der wiederum eine unheilige Verbindung zu Comforts Bruder Brand (William Demarest) pflegt…

Ein hübscher, knackiger Universal-Western, der seine Geschichte rund um die Freundschaft der beiden ungleichen Charaktere von Tony Curtis und Arthur Kennedy anlegt. Auch, wenn man es sich nicht recht vorstellen mag: Die beiden harmonieren hervorragend miteinander und es macht einigen Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig übers Ohr hauen und prügeln, nur um dem anderen schon in der nächsten Minute wieder das Leben zu retten. Natürlich geht am Ende alles gut für sie aus und man trennt sich in kerniger Harmonie; immerhin hat Ben Matthews ja am Ende sein Mädchen wieder. „Unser“ Export Peter van Eyck macht eine glänzende Figur als eleganter Fiesling, der, ganz dem Habitus und der Tradition De Sades verpflichtet, seine Gegner vorzugsweise mit einem Ledergurt traktiert. Maté inszeniert in einem seiner bevorzugten Genres wie zumeist von ihm gewohnt nicht eben leidenschaftlich, aber mit der ruhigen Professionalität des gesetzten Handwerkers. Dass er sich auf sein ihm zur Verfügung stehendes Personal zu verlassen vermochte, merkt man „The Rawhide Years“ durchweg an. Ein Stück gut abgehangener Qualitätsarbeit.

7/10

HAIL, CAESAR!

„He didn’t see a Roman or a Slave, but a man.“

Hail, Caesar! ~ USA/UK/J 2016
Directed By: Joel Coen / Ethan Coen

Hollywood in den Fünfzigern. Eddie Mannix (Josh Brolin), beschäftigt bei Capitol Pictures, ist das, was man in eingeweihten Kreisen einen „Fixer“ nennt: Er sorgt dafür, dass all die kleinen und großen Exzesse der beim Studio unter Vertrag stehenden Stars und Sternchen nicht publik werden, treibt je nach Bedarf Karrieren voran oder zerstört sie und variiert Images. Als der mit einer Hauptrolle im Prestige-Projekt „Hail, Caesar“ betraute Baird Whitlock (George Clooney) von einer Gruppe Salonkommunisten entführt wird, ist dies nur eine von mehreren Baustellen, die Eddie Mannix zu managen hat.

Die Coens kehren zurück nach Hollywood und zu Capitol Pictures, exakt 25 Jahre nach ihrem größten Meisterwerk „Barton Fink“. In der filmischen Realität allerdings ist derweil bloß die Hälfte jener Zeitspanne, runde zwölf Jahre, vergangen. Von dem cholerischen Mogul Jack Lipnick ist weit und breit nichts mehr zu sehen, das Gefühl von zynischer Geschäftetreiberei hinter den Kulissen naiver Träume hat sich jedoch nicht verändert. Während Western, Musicals mit Matrosen und Badenixen sowie kitschtriefende Bibelepen aus der Taufe gehoben werden, um das nach Kintopp dürstende Publikum zu sättigen, gleicht das Geschehen jenseits der Ateliers dem in einem Tollhaus. Es scheint fast, als wollten die Capitol-Vertragsstars immer wieder aufs Neue Eddie Mannix‘ Befugnisradien austesten, jedenfalls bleibt dem armen Mann, der selbst nicht genau weiß, dass er seinen stressigen Beruf tatsächlich braucht wie die Spinne ihre Fliege (er liebäugelt heimlich mit einem Engagement bei dem Flugzeugunternehmen Lockheed), kaum eine Minute zum Durchatmen, geschweige denn die verdiente Zeit mit seiner Familie.
Die Coens haben bereits seit längerem ihren Zenit überschritten und es nach meinem Dafürhalten ohnehin nicht mehr geschafft, die kreative Energie, die sie in den achtziger und neunziger Jahren ihre größten filmischen Wundertüten aus der Taufe heben ließ, kontinuierlich weiter zu bemühen. Von dem Einbruch mit der seichten Komödie „Intolerable Cruelty“, einer mir bis heute nahezu unverzeihlich erscheinenden, künstlerischen Zäsur, haben sie sich nur stellenweise erholen können. Ihre letzten Filme boten gediegene, buchstäblich intelligente Unterhaltung, denen jedoch irgendwo zwischendrin der ganz große Irrsinn vergangener Tage abhanden gekommen ist. „Hail, Caesar!“ bildet diesbezüglich keine Ausnahme. Es gibt da noch das eine oder andere groteske Glanzlicht, etwa die Musical-Choreographien oder die Szenen mit dem situativ überforderten Whitlock/Clooney im Strandhaus der Kommunisten.
Insgesamt betrachtet ist den Brüdern somit zwar abermals ein sehenswerter, kluger und vor allem reichhaltig besetzter Film geglückt, der provenient Vergleichbares immer noch locker in den Schatten stellen dürfte, sich dem etwas trägen Gebahren ihrer anderen, jüngeren Werke jedoch nahtlos angleicht. Ob die alte Magie sich noch jemals wieder reaktivieren lassen wird, halte ich ehrlich gesagt mit jedem weiteren Coen-Film für zunehmend fraglich.

8/10

JAGUAR LIVES!

„That’s what I like about you, Jonathan. Always direct. No fat, no lean.“

Jaguar Lives! (Jaguar lebt) ~ USA/E 1979
Directed By: Ernest Pintoff

Nachdem sein Kollege und bester Kumpel Barrett (Anthony De Longis) bei einem Einsatz getötet wurde, kehrt Superagent Jonathan Cross (Joe Lewis), Codename „Jaguar“, dem Spionagebiz den Rücken und zieht sich zwecks innerer Einkehr ins mittelwestliche Hinterland zurück. Doch seine Dienste werden schon bald wieder benötigt: Es gilt, einen international operierenden Ring von Rauschgiftschmugglern mit unbekanntem Drahtzieher zu sprengen. Auf seiner Suche nach Informationen und den Köpfen der Organisation führt es Jaguar um den gesamten Erdball – bis ihn eine große Überraschung erwartet…

Martial Arts, Bond-Spoof, Pilotfilm für ein TV-Serial? „Jaguar Lives!“ kann sich nicht recht entscheiden, was von alledem er am liebsten wäre und versucht somit das von vornherein zum Scheitern verurteilte Kunststück, alles drei auf einmal zu sein. Nur gibt es für einen Martial-Arts-Film leider zu wenig Martial Arts, nimmt sich das Teil selbst für eine halbe Portion Bond viel zu billig und albern aus und ist, trotz diverser, stilistisch begründeter Verdachtsmomente, für die der entsprechend „geschulte“ Regisseur verantwortlich zeichnet, kein Fernsehstück. Nichts Halbes und nichts Ganzes demnach; weder Fisch noch Fleisch. Doch gibt es immerhin auch die eine oder andere Nettigkeit, angefangen mit der Besetzung der Titelrolle durch den Kickbox-Supermann Joe Lewis. Der 2012 an einem Gehirntumor verstorbene, blondschopfige Athlet galt und gilt als Meister seines sportlichen Fachs, hat dereinst sogar Chuck Norris auf die Bretter geschickt und war bereits aufgrund seiner attraktiven Physis wie geschaffen für ein zweites Standbein als Actionheld im Film. Auch wenn es Lewis sicherlich an professionellen Meriten mangelte, vermochte er allein infolge seiner leinwandfüllenden Präsenz matt zu glänzen.
Um ferner möglichst viele Gaststars unterzubringen, bemüht das Script einen sehr einleuchtenden Kniff: In episodischer Struktur muss Jaguar einen exotischen Weltschauplatz nach dem anderen abgrasen, um wahlweise Informanten zu befragen oder Gegner auszuschalten. Dabei erhält er dann Gelegenheit, der Reihe nach auf Woody Strode, Barbara Bach, Joseph Wiseman, John Huston, Donald Pleasence, Capucine und Christopher Lee zu treffen und sich mit ihnen mal mehr, mal weniger in den Clinch zu begeben. Dabei entwickelt die Narration die Eigenart, sich in an Redundanz kaum zu überbietenden Volten zu ergehen, an denen man als Zuschauer rasch das Interesse verliert. Man freut sich dann eher über die Tatsache, immer wieder noch einem alten Bekannten aus dem Bond-Universum wiederzubegegnen, derer (zählt man „Casino Royale“-Co-Regisseur Huston dazu) „Jaguar Lives“ gleich rekordverdächtige Fünfe aufbietet.
Ansonsten eigentlich bloß für Nostalgiker oder den Freund zeitgenössischer Genreburlesken geeignet, die auch angesichts viel zu weniger Knochenbrüche nicht gleich verzagen.

5/10

OUT OF ROSENHEIM

„Magic.“

Out Of Rosenheim ~ BRD 1987
Directed By: Percy Adlon

Die füllige Rosenheimerin Jasmin Münchgstettner (Marianne Sägebrecht) trennt sich von ihrem Gatten – mitten in der kalifornischen Wüste während eines gemeinsamen Trips nach Las Vegas. Nach einer kurzen Wanderung durch die sengende Hitze erreicht sie das abgerissene, kleine Highway-Motel „Bagdad Cafe“ inmitten des Nirgendwo. Bewirtschaftet wird dies von der resoluten, hier und da etwas fahrigen Brenda (CCH Punder) und verfügt neben Brendas kleiner Familie und dem indianischen Kellner Cahuenga (George Aguilar) über zwei skurrile Stammgäste – den Maler Rudi Cox (Jack Palance), der sich hier in einem putzigen Wohnwagen niedergelassen hat und die Tätowiererin Debby (Christine Kaufmann), die ihre Arbeit recht großzügig auslegt. Nachdem Brenda, die sich just von ihrem Gatten Sal (G. Smokey Campbell) getrennt hat, Jasmin anfänglich extrem reserviert begegnet, erobert die unkonventionelle Frau bald die Herzen sämtlicher Menschen rund um das Bagdad Cafe – allen voran das des von ihr faszinierten Rudi – im Sturm. Sie schafft es mit autodidaktisch erlernten Zaubertricks sogar, die kleine Klitsche zu einem florierenden Betrieb zu machen – bis eines Tages ihr Gastvisum ausläuft…

Fast hätte ich schon vergessen, dass „Out Of Rosenheim“ ja ein alter Lieblingsfilm von mir ist – bis mich die entlegene Motel-Szenerie des unmittelbar zuvor geschauten „Tender Mercies“ an diesen allzu lang vernachlässigten Schatz erinnerte. Ich kenne sonst nichts von Percy Adlon und bin mir auch nicht recht sicher, ob mir seine anderen Filme überhaupt gefielen. Dieser hier nahm jedoch schon vor rund zwanzig Jahren mein Herz im Sturm. Auch die immerhin zwei Staffeln lebige Sitcom „Bagdad Cafe“ mit der notorischen Whoopie Goldberg in der Rolle von CCH Pounder habe ich beständig ignoriert, aus Angst, mir das geliebte Filmerlebnis nachträglich madig zu machen oder zumindest zu verzerren.
Vordergründig als etwas provinzielle culture clash comedy angelegt, der man die süddeutsche Herkunft ihrer Ersinner durchaus anmerkt, offenbart sich unter der Oberfläche ein ebenso warmherziges wie witziges Kinokunstwerk, das seinem Publikum ein sehr hehres Anliegen, nämlich eines um zwischenmenschliche Verständigung unabhängig von ethnischen oder kulturellen Vorprägungen, absolut unaufdringlich, ja, fast beiläufig mitteilt. Die Menschen in „Out Of Rosenheim“ sind natürlich nicht von ungefähr in ihren Eigenschaften als vollendete Charakterköpfe gewählt worden; allen voran die verlässliche Marianne Sägebrecht, internationales Synonym für die prototypische Bayerin. Ihr (anfänglicher) Widerpart konterkariert sie nicht nur wesenhaft: Die kantige CCH Pounder transportiert eine matriarchalische Unbarmherzigkeit, der man sich kaum zu widersetzen mag. Hervorgerufen wird diese allerdings primär durch eine lange Biografiehistorie persönlicher Frustrationsanhäufung, was sie unwissentlich wiederum mit der ansonsten so divergenten Jasmin verbindet. Ganz wunderbar ist Hollywood-Veteran Jack Palance, der ja im Alter nochmal einen weiteren Frühling als Charakterdarsteller erlebte und hier völlig mühelos sein figurales Image als bärbeißiger Bösewicht aus allen Angeln hebt. Zwischendurch schlägt ein Rucksack-Aussteiger (Alan S. Craig) buchstäblich seine Zelt auf dem Areal auf und lässt pausenlos seine seltsam geformten Bumerangs kreisen. Vielleicht ist er der erste „vernünftige“ Typ, in den sich Brendas Backfischtochter Phyllis (Monica Calhoun) verkuckt. Der durch nichts aus der Ruhe zu bringende, dauerchillende Indianer Cahuenga repräsentiert derweil die slackende Siestastimmung der flirrenden Wüste. Christine Kaufmann spielt eine kleine, aber feine Rolle als quietschlebendige (nahezu dialogfreie) Mixtur aus Tätowiererin und Domina, der es zu verdanken ist, dass zu Beginn der Geschichte zumindest ein paar wenige Trucker mit entsprechenden Neigungen noch das darbende Bagdad Cafe frequentieren. Am Ende, als alles gut geworden ist, schließt sie unter allseitigem Unwillen ihren kleinen Laden. Nach dem Grund für ihren Abgang gefragt, antwortet sie kurz und knapp „Too much harmony.“ Die Chuzpe besitzt Adlon dann auch noch, zu konstatieren, dass die Einkehr zur Heimeligkeit nicht jedermanns (oder -fraus) Sache sein muss. Brendas Bagdad Cafe derweil ist zu diesem Zeitpunkt längst zu einem magischen Ort geworden.

10*/10

TENDER MERCIES

„I don’t trust happiness. I never did, I never will.“

Tender Mercies (Comeback der Liebe) ~ USA 1983
Directed By: Bruce Beresford

Nach einem seiner ausufernden Suffexzesse erwacht der beliebte Country-Liedermacher Mac Sledge (Robert Duvall) im abseits gelegenen Motel der Witwe Rosa Lee (Tess Harper). Da er völlig pleite ist, bietet er Tess an, seine Schulden bei ihr abzuarbeiten und wird trocken. Die beiden Einzelgänger kommen sich bald näher und heiraten. Rosa Lees kleiner Sohn Sonny (Allan Hubbard) nimmt Mac bald wie einen Vater an. Nach und nach wagt Mac bald wieder erste Schritte zurück ins Musik-Biz.

Der erste in den USA entstandene Film des Australiers Bruce Beresford darf von sich behaupten, als Americana vor allem von der distanzierten Down-Under-Perspektivierung seines Regisseurs zu profitieren. Ein gebürtiger US-Künstler hätte aus Horton Footes extrem gemächlich gepacetem Stoff möglicherweise eine üble Country-Schmonzette herausgeschält und die der Langsamkeit des Scripts geschuldete Lyrik nachhaltig beschädigt. Beresford jedoch wahrt die absolute Balance und fertigt in langen Einstellungen und erdigen Farbtönen aus „Tender Mercies“ etwas, das man beinahe als kunstvolles Anti-Kino bezeichnen möchte und das beinahe gänzlich aus dem üblichen, grellen Rahmen der Dekade fällt. In den eineinhalb Stunden Erzählzeit, die einen um Einiges längeren erzählten Rahmen abdecken, passiert mit Ausnahme einer relativ tragischen Fügung faktisch Nichts – oder zumindest nichts Aufregendes. Die Story kreist um den Charakter des Musikers Mac Sledge, von Robert Duvall in schmerzlich perfekter Ausgewogenheit interpretiert, und seine Bemühungen, sein vornehmlich durch eigene Schuld zerfahrenes Leben wieder auf die Reihe zu bringen. Zwei Ehen hat er bereits hinter sich, die eine davon hat eine mittlerweile achtzehnjährige Tochter (Ellen Barkin) hervorgebracht, die Mac zum letzten Mal als kleines Mädchen gesehen hat. Da seine Bewegungen in der lokalen Musikszene immer wieder mit grobem Alkoholmissbrauch einhergehen, hat er sich daraus fast zur Gänze zurückgezogen, besitzt jedoch immer noch das Herz eines Songwriters. Auch von diesem inneren „Kampf“, der jedoch nicht minder unspektakulär ausgetragen wird als alles in „Tender Mercies“, handelt Macs Geschichte. Das gesamte Werk hält sich dabei vorsätzlich ungeschwätzig, lässt seine Figuren so realitätsnah erscheinen wie eben möglich und sie wie kleine Papierschiffchen über ein Regen-Rinnsal mäandern. Umso erfreulicher, dass sie am Ende einen sicheren Heimathafen finden.

8/10