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Sababa (Hasenjagd 2. Teil) ~ ISR/BRD 1983
Directed By: Tzvi Shissel
Nur Kitbeg (Zachi Noy) ist von den drei berüchtigten Hallodris noch im Ausbildungscamp verblieben, versetzt nach Sababa, einer Stätte für hoffnungslose Idiotenrekruten. Mit ihm dabei sind noch Schleifer Shemesh (Joseph Shiloach), seine bezaubernde Freundin (Devora Bakon) und der überproportionierte Lagerleiter (Moshe Ish-Kassit). Mit der Ankunft einer Delegation um den schweizerischen Botschafter (n.n.), die sich vor Ort ein Bild von den Qualitätsstandards der Militärschule machen will, erwächst zwischen Camp Sababa und seiner benachbarten Kaserne ein harter Konkurrenzkampf, der in einem waghalsigen Manöver gipfelt. Möger der Dümmere gewinnen!
Gemeinsam mit meinem lieben Freund Oliver, der sich parallel zu anderem Klamaukigem justament in die Untiefen des israelischen Unterhaltungskinos vergangener Tage begibt und dazu wie stets Lesenwertes verzapft, hatte ich gestern das geflissentlich masochistisch angehauchte Vergnügen, zunächst „Sapiches“, zu gut deutsch: „Eis am Stiel 4 – Hasenjagd“, zu begutachten und mit „Sababa“ hernach noch den semiprominenten „Parafilm“ der Reihe. Dieser wurde zwar auch von Golan und Globus produziert und ist ganz offensichtlich ein der Hauptserie inhärentes Sequel, gibt seinen Figuren jedoch aus mir unbekannten Gründen (vermutlich hat es irgendwas mit Abschreibungsobligationen oder Ähnlichem zu tun, es wäre sicher interessant, da einmal nachzuforschen) andere Rollennamen und muss zudem zwei Drittel des notorischen Trios, Yftach Katzur und Jonathan Sagall nämlich, entbehren. Ansonsten verbleibt das in „Sapiches“ etablierte Setting und das Subgenre des Militärschwanks und sind zumindest die ferner aus jenem bekannten Ausbildercharaktere wieder dabei, wiederum mit neuen Bezeichnungen, aber nichtsdestotrotz in exakt denselben Parts. Shiloach wird heuer nicht mehr von Erik Schumann gesprochen, sondern von Michael Chevalier, ansonsten bleibt auch im Synchronfach alles beim Alten. Ein wichtiges, gar elementares Stichwort bildet sie überhaupt, die deutsche Vertonung, denn diese dürfte es am Ende sein, die „Sababa“ erst zu etwas Exorbitantem seines Fachs macht. Die Synchro stammt unzweifelhaft von Rainer Brandt (zu hören anhand seines Auftritts in einer Winzrolle als Kantinenkoch), der hier nochmal deutlich flirrender, transzendenter und dadaistischer zu Weke geht als in den meisten seiner Sternstunden. In welcher mental zugesp(r)itzten Verfassung Brandt und seine Werksgenossen auch immer gewesen sein mögen, als sie das Ding bearbeiteten, ich beneide sie darum. Denn hier wird man dessen anhörlich, was man nurmehr als kalkulierten Schwachsinn bezeichnen kann, die absolute, bis zum bitteren Ende (und darüber hinaus) ausformulierte Poesie des Unfassbaren. Dem Dialog zu „folgen“, so man dieses Verb angesichts dieses speziellen Rezeptionsobjekts überhaupt benutzen mag, gestaltet sich mit zunehmendem Verlauf des Films als mehr denn anspruchsvolle Herausforderung. Spätestens nach einer Viertelstunde fällt die Kinnlade herunter und mag nicht mehr an ihren angestammten Platz zurückkehren, bis dieses nach irdischen Standards kaum mehr zu messende Fanal der Abseitigkeit vorbei ist – es sei denn für hilflose, hysterische Lachanfälle, die unvermittels zwischendrin okurrieren können, je nach emotionaler Verfassung des Rezipienten. So viel erstmal von mir, alles weitere gibt’s drüben bei Oli zu lesen, der möglicherweise einen etwas analytischeren Zugang findet. Ich befinde mich gegenwärtig noch in der Rekonvaleszenzphase.
6/10