SOUTHBOUND

„Quit being so fucking mysterious!“

Southbound ~ USA 2015
Directed By: Radio Silence/Roxanne Benjamin/David Bruckner/Patrick Horvath

Eine öde Region im wüsten Südwesten der USA: Hier sind zwei Männer, Mitch (Chad Villella) und Jack  (Matt Bettinelli-Opin) auf der Flucht vor merkwürdigen, fliegenden Kreaturen; hat der Van der dreiköpfigen Girl-Band „The White Tights“, bestehend aus Sadie (Fabianne Therese), Ava (Hannah Marks) und Kim (Nathalie Love), einen Platten, woraufhin sich das Trio von einem merkwürdigen Paar (Susan Burke, Davey Johnson) mitnehmen und zu einem bizarren Dinner einladen lässt; wird die später flüchtende Sadie auf der nächtlichen Straße von dem Wagen des aufgeschreckten Lucas (Mather Zickel) überrollt, der sie daraufhin in ein seltsames Krankenhaus bringt; sucht der aufgebrachte Danny (David Yow) nach seiner seit Jahren vermissten Schwester Jesse (Tipper Newton), die jedoch überhaupt nicht von ihm gesucht werden will; wollen sich drei Maskierte, Shane (Damion Stephens) sowie die bereits bekannten Mitch und Jack, sich einen schuldbehafteten Familienvater (Gerald Downey) vorknöpfen, gehen mit ihrer Rache jedoch zuweit. Nach dem Massaker werden sie von geflügelten Wesen verfolgt…

Anthologie-Horrorfilme, so unter anderem die „V/H/S“-Trilogie und die beiden „The ABCs Of Death“-Stücke, feiern in den letzten Jahren ein fröhliches, geballtes Wiedergehen, nachdem diese kleine Unterart der Grauenskunst über einen langen Zeitraum zwar regelmäßig, aber insgesamt betrachtet doch eher selten ihre Freunde heimsuchte. „Southbound“ gibt sich betont mysteriöser und weniger trivial als das Gros des Subgenres, geht dabei allerdings leider auch etwas mittelbarer und somit distanzierter zu Werke und hält sich am Ende für cleverer als er wirklich ist. Die insgesamt vier Segmente halten von viel vom „old-fashioned creepydom“, wenngleich sie doch nicht ganz darauf verzichten mögen, s. etwa die zweite Episode um den vermutlich kannibalisch umgetriebenen Satanskult. Auch die „Reeker“-Filme scheinen mir ausgiebig zitiert, denn ebenso wie dort geht es hier um verirrte Menschheits-Repräsentanten in einem paradimensionalem Areal oder einer Art Vorhölle, in der allerlei nicht-greifbare und/oder dämonische Entitäten ihr Unwesen treiben und sie auf die eine oder Art heimsuchen, mit Schuld, Sühne und Verfehlungen konfrontieren. Das Ganze wird mittels betont elliptischer Narration serviert, die sich jedoch bereits nach kurzer Spielzeit insofern als Fehlgriff erweist, als dass sie zumindest den uninformierten Zuschauer von Anfang an auf eine Sinnsuche schickt, die sich auf eher unbefriedigende Weise entwickelt. Im Grunde verrät das gelungene, eingmatische Poster zum Film bereits alles, was man über ihn wissen muss bzw. kann: Darauf ist eine Straßenaufnahme in Form eines gigantischen, umgedrehten Pentagramms zu sehen. Ausweglosigkeit und ewiges Gefängnis lauten die beiden große Stichworte, die „Southbound“, dessen Titel natürlich doppeldeutig zu lesen ist, bestimmen. Über die Mittelpracht des Gesamtresultats mögen sie nicht hinwegtäuschen.

5/10

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