DON’T BREATHE

„Get out of my house.“

Don’t Breathe ~ USA 2016
Directed By: Fede Alvarez

Rocky (Jane Levy), Alex (Dylan Minnette) und Money (Daniel Zovatto) sind drei in Detroit lebende Kids, die sich ihren Weg aus der Spröderie des grauen Alltags mit Kleindiebstählen und Trickbetrügereien bahnen wollen. Durch den Job seines Dads hat Alex Zugang zu den Informationen einer Sicherheitsfirma. Er ermittelt die Adresse eines in einem ansonsten gänzlich verlassenen Vorort lebenden Golfkriegs-Veteranen (Stephen Lang), der seine Tochter bei einem Unfall verloren hat und in seinem Haus offenbar die Versicherungssumme für ihren Tod hortet. Gemeinsam bricht das Trio bei dem älteren Herrn ein, der sich zudem als blind herausstellt. Nachdem Herr und Hund betäubt sind, scheint die Sache schon zu einem profitablen Ende zu kommen, doch der Hausbesitzer erwacht sehr viel früher als erhofft. Nun müssen die Einbrecher nicht zur Kenntnis nehmen, dass der Ex-Soldat trotz seiner Behinderung noch brandgefährlich ist, sondern zudem, dass ihm sein trauriges Schicksal das Hirn verdreht hat…

„Don’t Breathe“ lief recht gut im Kino und hat bei einem relativ kleinen Budget ordentlich Umsatz gemacht. Dabei bietet Fede Alvarez‘ Zweiter letzten Endes bloß Solides. Die oftmals exerzierte Prämisse des „Home Invasion“-Konzepts findet sich darin quasi um 180 Grad gedreht, ähnlich wie in Marcus Dunstans „The Collector“. Hier sind, anders als üblich, die Einbrecher die Gelackmeierten, denn sie legen sich – ohne es im Vorhinein zu ahnen – mit einem Psychopathen an, der sich nicht nur gegen sie zu verteidigen, sondern zudem noch ein paar sprichwörtliche eigene Leichen im Keller hat und daher jedwede Aufmerksamkeit von außerhalb vermeiden möchte. Das bedeutet für die drei eher sanftkriminellen Kids [das Mädchen stammt – natürlich – aus prekären Verhältnissen und will ihrer kleinen Schwester (Emma Bercovici) mit dem ergaunerten Erlös ein besseres Leben an der kalifornischen Küste ermöglichen] zugleich, dass sie unerwünschte Zeugen einer sehr fiel finstereren Sache sind und daher flugs aus dem Weg müssen. Es geht also bald um nichts Geringeres denn ums nackte Überleben, und dass Stephen Lang ziemlich gut darin ist selbiges gegen allerlei Widerstände zu verteidigen, weiß man schon seit „Band Of The Hand“. So weit, so ordentlich. Nun ist Alvarez ein Nachwuchsregisseur der 184. Generation und zielt auf ein vornehmlich dem Alter seiner ProtagonistInnen entsprechendes Publikum ab, dass vielleicht noch auf keinen allzu ausgeweiteten filmischen Background zurückgreifen kann. Jüngere Mitmenschen dürften allenthalben also ihren Spaß haben an dem Katz-und-Maus-Spiel zwischen jenem überaus zähen, blinden Hundsfott und seinen potenziellen Opfern. Der etwas (genre-)affinere und erfahrenere Zuschauer allerdings wird an dem mäßig spannenden, versatzstückhaft gefertigten „Don’t Breathe“ wenig Überraschendes oder gar Aufregendes finden und sich nach der halbwegs passabel vertriebenen Zeit, die er dem Film verdankt, relativ rasch wesentlicheren Dingen zuwenden.

6/10

2 Gedanken zu “DON’T BREATHE

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