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Maciste, L’Uomo Più Forte Del Mondo (Maciste und die Königin der Nacht) ~ I 1961
Directed By: Antonio Leonviola
Der Muskelmann Maciste (Mark Forest) gerät in Konflikt mit den zum Leben ohne Sonne verdammten Maulwurfsmenschen, die das Volk des ermordeten König Khur (Nando Tamberlani) versklaven, um es in ihrem unterirdischen Reich Juwelen abbauen zu lassen. Zusammen mit seinem neuen Kumpel Bango (Paul Wynter) lässt auch Maciste sich gefangennehmen und lernt mit Halis Mojab (Moira Orfei) die rachsüchtige, missgünstige Königin der Maulwurfsmenschen kennen. Diese würde den properen Maciste am Liebsten vom Fleck weg heiraten, doch jener erweht sich tapfer aller Avancen durch das böse Luder.
Neben Herkules brachte es der Muskelheld Maciste im Peplum der sechziger Jahre auf die meisten Serieneinträge. Wikipedia listet immerhin ganze 25. Dabei handelte es sich im Prinzip bloß um eine fix herbeigewunschene Wiederbelebung: In den zehner und zwanziger Jahren hatte der Bodybuilder Bartolomeo Pagano den Maciste bereits 26 Male gegeben. Der ursprünglich als karthagische Held konzipierte, bärenstarke Protz hatte im Vergleich zu Herkules dabei den Vorteil, nicht auf einen singulären, mythologischen Background festgelegt zu sein. Maciste turnte stattdessen munter durch Epochen und Regionen, war mal im alten Rom aktiv, dann im Schottland des 17. Jahrhunderts, nur um dann einem ägyptischen Pharao beizustehen oder in Spanien gegen Zorro anzutreten. In „Maciste, L’Uomo Più Forte Del Mondo“ war es an Fünffach-Maciste (und damit Silbermedaillen-Gewinner nach Kirk Morris), an unbestimmtem Ort und zu unbestimmter Zeit den Kampf gegen ein albino-artiges, unterirdisches Völkchen aufzunehmen, das, ganz seiner grottigen Herkunft entsprechend, nur Übles im Sinn hat. Dabei steht Forest ein nicht minder gut ausgestatter, dunkelhäutiger Recke namens Bango zur Seite, der in der deutschen Synchronisation mit dümmlichem Bamse-Olumbe-Dialekt „angereichert“ wurde, wohl, um seine Urwaldherkunft zu unterstreichen. Überhaupt wird viel von „Rassen“ und deren Differenzen parliert; zugleich lässt sich ein mehr oder minder diffuses, homoerotisches Element , wie es dem Peplum häufig ohnedies innewohnte, unter den beiden Raubritterkreuzen nicht hinfortleugnen. In ideologischer Hinsicht gibt es also einiges an tumbem Gekaspere, wobei Forest, der die Stimme von Hansjörg Felmy bekam, allein durch diesen Umstand gleich nur noch halb so blöd wirkt. Ist aber auch egal: Kämpfe gegen einen Affenmenschen im Kostüm und gegen ein paar Löwen sowie eine bombastische Kraftprobe machen Vieles an Unbill wieder wett und diesen Maciste zu einem Musterexempel seiner leicht debilen Zunft. Dass die billig edierte deutsche DVD eine abartig-asynchrone Synchrontonspur aufweist, halte ich nebenbei an dieser Stelle für meine warnungsintensive Mitteilungspflicht.
6/10