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Il Gatto Dagli Occhi Di Giada (Die Stimme des Todes) ~ I 1977
Directed By: Antonio Bido
Eigentlich nur marginal wird die Tänzerin Mara (Paola Tedesco) Zeugin des Mordes an einem Apotheker. Dabei vernimmt sie lediglich die verstellte Stimme des Killers, der ihr von nun an nachstellt und sie fortwährend bedroht. Mara sucht Schutzasyl in der Wohnung ihres Freundes, des Toningenieurs Lukas (Corrado Pani), der sich mit dem Verlauf der Ereignisse nicht zufrieden geben mag und persönliche Ermittlungen in der Sache anstellt. Etliche heiße und weniger heiße Spuren, Drohanrufe und weitere Bluttaten, die in einem seltsamen Zusammenhang zu stehen scheinen, führen ihn und Mara schließlich in die Provinz außerhalb Roms und zum Hause eines ehrenwerten Richters (Giuseppe Addobbati)…
Antonio Bidos Regieeinstand „Il Gatto Dagli Occhi Di Giada“ präsentiert sich nach den Jahren als ein noch immer ganz ordentlicher Giallo rund um eine etwas verworrene und nicht immer ganz aufschlussreich verlaufende Mörderjagd, die zu guter Letzt in einem Finale mündet, dessen dramatischen Nachhall man so nicht unbedingt erwartet hätte und dessen historische Tragweite weit über der der genreüblichen Entlarvungen und Auflösungen angesiedelt ist. Es geht nämlich um nichts Geringeres denn um eine über dreißig Jahre zurückliegende Schuld – eine jüdische Familie wurde dereinst Opfer antisemitischer und denunziatorischer Umtriebe einer Dörflergemeinschaft, die schließlich zur Deportation und Ermordung großer Teile ebenjener Familie durch die Nazis führte. Die Überlebenden konnten und können mit den damaligen Erlebnissen nie abschließen und verschaffen sich daher nachträgliche Gerechtigkeit. Eine solch nachvollziehbare Motivlage ist für den 08/15-Giallo-Killer eigentlich undenkbar und umso exklusiver geriert sich der Status von Bidos Film. Bis zu jener Entwirrung liegen allerdings runde eineinhalb Stunden Aufs und Abs, die es für den in erwartungsvoller Haltung verharrenden Betrachter ebenso durchzustehen gilt wie für Mara und Lukas, die mit Tedesco und Pani nebenbei von zwei nicht allzu charismatischen Darstellern gespielt werden. Die Ambitionen der beteiligten Kreativen lassen sich also schwerlich auf einen Nenner bringen – Bido zumindest hätte man in diesem Falle dann doch deutlich engagierter zu Werke gehende Akteure gewünscht. Der Mann nämlich versteht sein Handwerk durchaus.
7/10