REVENGE

Zitat entfällt.

Revenge ~ F/BE 2017
Directed By: Coralie Forgeat

Ihr Wellness-Wochenende hatte sich das Millionärsliebchen Jen (Matilda Lutz) geflissentlich anders vorgestellt: Dass ihr Galan Richard (Kevin Janssens) etwa zeitgleich zwei gewöhnungsbedürftige Kumpel (Vincent Colombe, Guillaume Bouchède) in seinem Luxusbungalow inmitten der kalifornischen Wüste zum Jagen eingeladen hatte, kommt ebenso überraschend wie eine brutale Vergewaltigung durch einen von den beiden am Morgen nach einer alkohol- und drogengeschwängerten Nacht. Anstatt von Richard den erhofften Beistand zu erhalten, will dieser sich Jens Schweigen erkaufen und reagiert umso barscher auf ihre Zurückweisung. Die nachfolgende, kurze Jagd hat vermeintlich Jens Tod zur Folge, doch die junge Frau erweist sich als wesentlich zäher als der Durchschnittsmensch und geht zum Gegenangriff über.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen „Revenge“ und Meir Zarchis großem Klassiker „I Spit On Your Grave“ sowie dessen kaum überschaubarer Epigonenzahl bestehen darin, dass dieser jüngste Spross des „Rape & Revenge“-Subgenres von einer Frau inszeniert wurde, darin, dass er vor dem Hintergrund der Ära #metoo entstanden ist und schließlich darin, eine hochstylisierte, schicke Inszenierung mit einem latent-hyperrealen Augenzwinkern zu kombinieren. Dass Forgeat ganz gewiss kein Lustobjekt für Sadovoyeure zu schaffen gedachte, lässt sich daraus bereits genügsam folgern, eine Transzendierung der Gattung gibt’s noch obendrein. Die durchaus selbstbewusste, sich an Reichtum und sexueller Potenz ihres Liebhabers Richard, seines Zeichens vorgeblich steinreicher Gesellschaftslöwe und Familienvater, aber innendrin von perversester Dekadenz geschwärzt, mästende Jen wird gleich zweimal unfreiwillig penetriert: Zunächst durch Richards schmierigen Jagdfreund Stan (Colombe) und dann noch von einem knorrigen Wüstengeäst, auf dem sie, aus großer Höhe fallend, aufgespießt wird. Doch der Wunsch nch Rache ist stark in ihr und so gelingt es Jen, selbst dieser hoffnungslosen Situation zu entkommen und sich hartnäckig zur Wehr zu setzen, am Ende sogar gegen den metamaskulinen Mannesalbtraum Richard, der gewissermaßen das Böse aller Harvey Weinsteins dieser Welt in sich vereint. Audiovisuell langt das für einen sonnenlichtdurchfluteten Hardcore-Rächerinnenfilm, dem es weniger darum geht, seine lange Ahnengalerie zu ergänzen, sondern der mir tatsächlich vielmehr so etwas wie die Versuchsanordnung eines feministischen Freischwimmers zu sein scheint.
Da Forgeat ihr Anliegen vergleichsweise geschickt unterbringt, bei aller grundsätzlich generöser Gesinnung dennoch ordentlich holzt und zumindest in der Aufwändung von Kunstblutgallonen prasst, wie es einem Film dieser Art grundsätzlich zukommt, hat sie meinen Segen.

7/10

THE CROW

„What are you supposed to be? A clown or something?“

The Crow ~ USA 1994
Directed By: Alex Proyas

Der Rockmusiker Eric Draven (Brandon Lee) und seine Braut Shelly (Sofia Shinas) werden am Vorabend von Halloween nach einem Beschwerdebrief Shellys betreffs ihrer desolaten Wohnsituation infolge eines Auftrags des Eigentümers und Gangsterbosses Top Dollar (Michael Wincott) brutal ermordet. Auf den Tag ein Jahr später kehrt Eric als übernatürlicher Superheld aus dem Grab zurück, um seinen und Shellys gewaltsame Tode zu rächen.

Die Comicvorlage von James O’Barr fand ich schon als Teenager ziemlich schwülstig. Was dann jedoch als Filmadaption derselben das Licht der Welt erblickte, lässt mich bis heute kaum ruhig schlafen. Seit 1994 habe ich „The Crow“ in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen vier Male angeschaut. Die letzten drei und somit auch die jüngste Betrachtung erfolgten in zunehmendem Maße mehr oder weniger aus Gründen, mich der Zuverlässigkeit meiner Wahrnehmung zu vergewissern. Schon das erste Anschauen im Kino fiel damals höchst ernüchternd aus. Proyas‘ Debüt, dessen war ich mich zuvor sicher, besaß doch eigentlich alle Voraussetzungen, um ihm hohe Wertschätzung zu garantieren: Comic- und insbesondere Superheldenverfilmungen waren damals trotz erster kommerziell erfolgreicher Gehversuche und vor allem im Vergleich zu heute noch immer eine unsichere Randerscheinung im Kino, der bereits zuvor erhältliche Soundtrack ließ hochpotentes Gras aus den Ohren wachsen, die  weitgehend erlesene Besetzung lässt auch heute noch aufhorchen und das spektakuläre Drama um Brandon Lees Tod bei den Dreharbeiten gab dem posthumen Personenkult um seinen Vater nochmals einen zusätzlichen Schub der Legendenbildung. „The Crow“ firmiert auf der imdb gegenwärtig mit einer Durchschnittswertung von 7,6 und verbucht stolze 81% auf dem Tomatometer. Vor allem die Gothic-Fraktion kürte den Film seinerzeit zum Instant-Kultobjekt.
Diese allumfassende, konsensuelle Zuneigung habe ich nie begriffen. Vielmehr lässt sie mich sogar verzweifeln. Das aus all den oben angeführten, vielversprechenden Faktoren destillierte, resultierende Objekt gehört für mich nämlich zu den größten der ja leider nicht wenigen schlechten Witze der Kinogeschichte. Sämtliches an „The Crow“, nahezu ohne Ausnahme, stinkt wie verdorbene Fischabfälle. Am Schlimmsten ist das Script, das O’Barrs bereits naive Graphic Novel zu einer Posse der vorsätzlichen Idiotie macht, zu einer ausgewachsenen, antithetischen Actiontravestie. Sämtliche der auftretenden Figuren, von Draven selbst über die tolldreiten, koksenden, alle denkbaren Lehrbuchklischees in sich vereinenden Gangster, den dümmlichen, afroamerikanischen Polizisten (Ernie Hudson) bis hin zum Straßenmädchen (Rochelle Davis) mitsamt radikal heroinentwöhnter Mutti (Arla Davis) verharren in furchtbarster Stereotypenlage, bekommen keinerlei Raum zur Entfaltung und haben sich mit imbezilen Dialogen zu plagen, die die an sich doch so lyrische Qualität des Szenarios – immerhin geht es um nichts Geringeres denn die Unsterblichkeit wahrer Liebe – mit groben Stiefeln zertreten. Hatte Tim Burton bereits hinreichend gezeigt, wie ein überhöhtes, gotisches Comicszenario ausschauen kann, versagen Proyas, der immerhin mit seinem zweiten Film „Dark City“ all diese Versäumnisse wieder gutmachen konnte, und seine Setdesigner nebst ihren theatralischen Papkulissen und nachlässig gestalteten Interieurs damit hier auf ganzer Linie.
Ich habe mich jetzt vermutlich zum definitiv letzten Mal durch dieses entsetzlich stupide Machwerk gequält und trotz aller antizipatorischen Offenheit ernstlich schlimm dabei gelitten. Für mich ist „The Crow“ ein grotesk missratenes und, ich wiederhole mich bewusst, vor allem ungeheuer dämliches Destillat, das mir wie kaum ein anderes dazu angetan ist, mich an ihm abzureagieren, wie hier bewiesen. Immerhin ein Gutes hatte dieses jüngste, passionsträchtige Durchleiden: Mir wurde neuerlich eindrucksvoll vor Augen geführt, wie ein wirklich schlechter und misslungener Film aussehen kann. Allenthalben vermag eine solche Erfahrung einen durchaus katalysatorischen und kathartischen Effekt mit sich zu führen.

1/10

THE NUN

„What’s the opposite of a miracle, Father?“

The Nun ~ USA 2018
Directed By: Corin Hardy

Zu Beginn der fünfziger Jahre stößt der in der rumänischen Provinz lebende, kanadische Aussteiger Frenchie (Jonas Bloquet) auf die Leiche einer Nonne (Jessica Hope), die sich vor den Mauern eines abgelegenen Klosters einem Mahnmal gleich erhängt hat. Der von jener suizidalen, höchst gotteslästerlichen Affäre Wind bekommende Vatikan entsendet zwei seiner Mitglieder, die mit dem zweiten Gesicht ausgestattete Novizin Irene (Taissa Farmiga) und den in parapsychologischen Angelegenheiten erfahrenen Vater Burke (Demián Bichir), um die Angelegenheit vor Ort zu untersuchen. Dass mit dem alten Gemäuer, das bereits seit mittelalterlichen Zeiten dort steht und dereinst einem vom Satanismus begeisterten Adligen (Mark Steger) gehörte, etwas nicht stimmt, wird den Investigatoren unmittelbar bewusst. Weder die mysteriöse Äbtissin (Gabrielle Downey) noch die ängstlichen Nonnen geben jedoch Aufschluss über das Schreckliche, das die Abtei heimsucht…

Der im „Conjuring“-Sequel eingeführte Dämon Valak (Bonnie Aaraons), ein besonders übler Höllenrepräsentant, bildet nach der besessenen Puppe „Annabelle“ (die es bereits auf bis dato zwei eigene Filme brachte) schon die zweite Nebenfigur jener Reihe, die für ein Spin-Off genutzt wurde. Die Macht der Franchises, im filmischen Sinne also expandierender Story-Universen, die immer neue Facetten eines ursprünglich in kleinerem Rahmen erdachten Werks mehr oder weniger planvoll ausweiten und weiterdenken, ist gegenwärtig ungebrochen stark in Hollywood. „The Nun“, der der assoziationsfreudigen Übersicht halber gleich Vera Farmigas jüngere Schwester Taissa in der Haupt- und Heldinnenrolle vorschützt, begreift sich demnach als fünfter Beitrag zum „Conjuring“-Franchise und schlägt zum Abschluss dann auch eine direkte Brücke zum Initialfilm. Er lässt sich allerdings auch ebensogut als freistehende Konstruktion erleben und konsumieren, was durchaus für ihn spricht.
Hardys zweiter Film nach dem solide geratenen „The Hallow“ liebäugelt dabei großzügig mit Altbekanntem und Etabliertem. Dass Rumänien und speziell seine auch als Transsylvanien berühmte und berüchtigte Region Siebenbürgen aller landschaftlichen Reize zum Trotze genau jenes Fleckchen Erde ist, an dem man am Allerehesten Vampire, Werwölfe und anderes Dämonengezücht erwarten würde, spielt „The Nun“ bereits a priori großzügig in die Karten. Ein wenig „Der Name der Rose“ steckt fürderhin ebenso in ihm wie ein gutes Häppchen „La Chiesa“ von Soavi. Garniert mit jenem fiesen Valak als Hauptprominenz ergibt all das ein erwartbar generisches, aber stets auch ansehnliches Genrestück, von dem man sich allerdings weder exorbitante Überraschungen noch anderweitig genialische Aspekte ausbeten sollte. Hardy ist sich über die Limitierungen seines Stoffs glücklicherweise ebenso bewusst und entspinnt demzufolge kein unverhältnismäßiges Brimborium, sondern einen im durchaus positiven Sinne planvollen, atmosphärisch angenehmen Grusler, der mit konzentriertem Personal auskommt und ein Herz für altmodischen Horrorkintopp mitbringt, von schaurigen Ruinen über windschiefe Grabsteine bis hin zu düsterfeuchten Labyrinthen. Nicht wesentlich mehr als eine traditionsbewusste Geisterbahnfahrt ergo, in deren Grenzen dafür allerdings eine wohlfeil arrangierte.

7/10

GHOST STORIES

„We have to be very careful what we choose to believe.“

Ghost Stories ~ UK 2017
Directed By: Jeremy Dyson/Andy Nyman

Der aus strenggläubigem jüdischen Elternhause stammende Professor Goodman (Andy Nyman) widmet sein Lebenswerk der Aufdeckung angeblicher Hellseher, Medien und anderer pseudoparpsychologischer Neppereien. Als er eines Tages eine Einladung seines großen Vorbilds Charles Cameron erhält, der mittlerweile ein desolates Leben als Einsiedler in einem Wohnwagen führt, erhält Goodmans stabiles Weltbild einen empfindlichen Dämpfer. Cameron konfrontiert ihn nämlich mit drei Fällen, die ihn selbst in die Verzweiflung trieben: Der Nachtwächter Tony Matthews (Paul Whitehouse) hatte einst eine erschütternde Begegnung mit einem Geistermädchen; der verschrobene Teenager Simon Rifkind (Alex Lawther) ist nachts im Wald einem Dämon begegnet und der superreiche, zynische Unternehmer Mike Priddle (Martin Freeman) musste gleichzeitig mit einem Poltergeist und mit dem Kindbetttod seiner Frau fertigwerden. Bevor Godman, der sich unterdessen selbst von einer finsteren Gestalt verfolgt wähnt, all diese Geschehnisse weiterleugnen kann, wird er selbst sich einer furchtbaren Wahrheit bewusst…

Dieser hübsche britische Genrebeitrag erfindet die Linsensuppe nicht neu, kann als kleine Reminszenz an die alten Amicus-Episodenfilme, der einen stilistischen Schulterschluss mit den jüngeren Blumhouse-Franchises sucht, jedoch recht gut bestehen. Es gibt eine ganze Stange mehr oder weniger wirksamer jump scares, die der ansonsten gediegenen Inszenierung regelmäßige Antriebsschübe verschaffen und die auf einen sich letzten Endes als relativ hausbackene Auflösung erweisenden, sich als nachhaltig von „Jacob’s Ladder“, „The Usual Suspects“ und „Shutter Island“ beeinflusst zeigenden twist der sonderbaren Ereignisse hinarbeiten. Wie die allermeisten Omnibus-Horrorfilme unterliegt dabei freilich auch „Ghost Stories“ dem unweigerlichen Gesetz der sukzessiven Steigerung seiner Einzelgeschichten, gestattet dem Zuschauer jedoch parallel dazu, sein persönliches Lieblingssegment zu küren. Mir gefiel am besten die mittlere Episode, da diese nicht nur mit einem veritablen Höllenbewohner (einige Inhaltsangaben sprechen gar vom Gehörnten persönlich, wofür ich jedoch keinen hundertprozentig verifizierbaren Anhaltspunkt ausmachen konnte) kokettiert, sondern zudem noch schön mysteriös, rätselhaft und mit aufreizend losen Enden aufwartet. Im Vergleich dazu fällt der nachfolgende Fall mit und um Martin Freeman, dem als prominentestem der besetzten Darsteller für den Rest des Films eine Art „Host“-Funktion zugedacht wird, in meiner Wahrnehmung wieder etwas ab. Ein wenig nachlässig in ihrem Aufbau erschien mir zudem die Psychologisierung des Protagonisten, über dessen persönliche Disposition und Motivationslage trotz emsiger, narrativer Bemühungen keine wirkliche Klarheit entstehen mochte. Vielleicht ist die Rahmenhandlung auch ganz einfach genau das eine, letztlich redundante Gran Zuviel des Guten. Eine grundsolide, altmodische Spukweise um einen Rationalisten, der das Fürchten lernt, scheint heutzutage scheint’s einfach nicht mehr ausreichend inhaltliche Erdung abzuwerfen. Schade drum, eigentlich.

7/10

ROMAN J. ISRAEL, ESQ.

„An act doesn’t make the person guilty unless the mind is guilty as well.“

Roman J. Israel, Esq. ~ USA/CAN/UAE 2017
Directed By: Dan Gilroy

Als sein Partner und Boss William Jackson infolge eines Herzinfarkts auf der Intensivstation landet, steht der verschrobene Anwalt Roman J. Israel (Denzel Washington) nach Jahrzehnten plötzlich alleine da. Die ohnedies rote Zahlen schreibende Kanzlei geht an den Konsortienboss George Pierce (Colin Farrell). Anstatt Roman wie geplant abzufinden, zeigt sich Pierce von dessen enzyklopädischem Wissen und seiner Unbeirrbarkeit beeindruckt und bietet ihm eine Stelle an. Zunächst angewidert von der gänzlich dem Establishment verhafteten Firma, sorgen ein paar frustrierende, persönliche Erfahrungen dafür, dass der ehemals glühende Aktivist und Menschrenrechtsvorkämpfer Roman sich korrumpieren lässt und einen schweren moralischen Fehltritt vollzieht. Als er nach ein paar Tagen der haltlosen Prasserei wieder zur Räson kommt, heißt es Farbe bekennen…

Film ist immer auch ein Spiegel seiner Zeit. Nach knapp zwei Jahren Donald Trump sind Werke vom Schlage „Roman J. Israel, Esq.“ somit alles andere als verwunderlich und werden noch in Jahrzehnten als Thesenmaterial Bestand beweisen.
Auch seine zweite Regiearbeit nach der satirisch grundierten Medienschelte „Nightcawler“ weist Dan Gilroy wiederum als ehernen Wächter und Vertreter moralischer Grundsätze aus. Nach eigenem Bekunden gezielt für Denzel Washington geschrieben, gibt „Roman J. Israel, Esq.“ unzweideutigen oscar bait ab, eine Geschichte, die für Lumet zu offensichtlich und geradlinig gewesen wäre und für, sagen wir, Mike Nichols, wiederum zu sperrig und fatalistisch.
Washington präsentiert sich hier abermals als einer der besten Schauspieler im Mainstream-Kino Hollywoods. Wie er seine höchst komplexe Figur, nebenbei eine Traumrolle für den heranwachsenden Altstar, anlegt und ausagiert – ehemaliger Bürgerrechtler, mental in den Siebzigern verharrend, unter dem Asperger Syndrom leidend, voller kleiner Tics und Zwanghaftigkeiten – das bildet das unweigerliche Herz dieses Films. Etwas weniger aufregend kommt da schon Israels temptation journey daher: Der Frust über den unabwendbaren Verlust seines Mentors wirft den Sonderling mitten ins Haifischbecken. Er, der schon seit etlichen Jahren heimlich eine Reform des gesamtstaatlichen Strafrechts plant, muss dahin, wo er nie hinwollte; zu den big players, den geschniegelten Yuppies und Erfolgstypen, die ihre Mandaten einzig und allein deshalb verteidigen, um Geld mit ihnen zu verdienen, und nicht etwa, weil es ihre moralische Pflicht wäre. Einem Brandungsfels gleich versucht Israel zunächst, seine gewohnte Praxis in den neuen, hochdotierten Job zu integrieren – eine Unmöglichkeit, wie sich rasch zeigt. Die urbane Gesellschaft vermag einen wie Roman J. Israel nicht zu verdauen. Der Frust wächst weiter und wandelt sich in einen emotionalen Protest, der zum ganz privaten Sündenfall führt. Dass dieser Israel zunächst erst den ersehnten sozialen Respekt verschafft, gleicht der puren Ironie. Doch kein Fehltritt bleibt ohne Strafe. Dass Gilroy am Ende den steinreichen, aalglatten Pierce zum legitimen geistigen Erben Romans überhöht, hat nicht nur etwas capraeskes, sondern scheint mir auch höchst streitbar. Andererseits: Wir leben in Zeiten, da der Abkehr vom allumfassenden Zynismus ein kaum zu unterschätzender Stellenwert zukommt. Es ist wieder an der Zeit, das Richtige zu zeigen und das Richtige zu tun.

7/10

THE SATAN BUG

„Psychotics don’t generally engage in teamwork, Lee.“

The Satan Bug (Geheimagent Barrett greift ein) ~ USA 1965
Directed By: John Sturges

Station 3 ist ein strenggeheimes, abgesichertes Forschungslabor für biologische Kriegsführung in der kalifornischen Wüste. Dort wurde der tödliche und hochinfiziöse Kampfstoff Botulinus und noch ein weiteres, sogar noch weitaus gefährlicheres und unberechenbareres Nervengift, „die Zellenpest“, hergestellt. Als eine Gruppe Krimineller in Station 3 einbricht und Proben beider B-Waffen stiehlt, gerät die Regierung in höchste Alarmbereitschaft. Der fähige Agent Lee Barrett (George Maharis) wird mit der Aufgabe der Wiederbeschaffung beider Mittel betraut. Zunächst gilt es jedoch, die Tarnidentität des Drahtziehers des Anschlages aufzudecken, eines gewissen Charles Reynolds Ainsley,  der sich in cognito auf Station 3 eingeschlichen hat und der die Zellenpest über Los Angeles freisetzen will.

Mit „The Satan Bug“, einer Alistair-MacLean-Adaption, wagte sich John Sturges 1965 ungewöhnlich nah an einen lupenreinen Camp-Stoff heran. Geschichten um Superagenten und überqualifizierte G-Men zählten zu jener Zeit, als die Bond-Filme just dabei waren, das globale Actionkino zu revolutionieren, zu einer vergleichsweise sicheren Bank, was zur Folge hatte, das etliche Spoofs und Nachzieher, die den Kalten Krieg zur Basis oftmals hoffnungslos überhöhter fiktionaler Ausschweifungen benutzten, die Leinwände in aller Welt fluteten. Aus dem britischen Spezialisten der Vorlage, einem gewissen Pierre Clavell, wurde bei Sturges der Ex-Agent und Privatdetektiv Lee Barrett, der von dem vergleichsweise unbeschriebenen TV-Darsteller George Maharis besetzt wurde. Maharis‘ wesentliche Qualität bestand darin, gut auszusehen und dem Protagonisten (der der Komplexitätsreduktion halber im deutschen Titel gleich eine prominente Nennung erfuhr und von Connery-Stammsprecher Gert-Günther Hoffmann synchronisiert wurde) ein markantes, möglicherweise serientaugliches Antlitz zu verleihen. Über seine tatsächlichen Qualitäten als Akteur darf man jedoch getrost das Mäntelchen des Schweigens ausbreiten. Für diese waren ohnehin sehr viel mehr die prominent besetzten Nebenfiguren zuständig, von Richard Basehart als verrücktem Superbösewicht über Dana Andrews als graue Eminenz im Hintergrund und Mentor des Helden bis hin zu Anne Francis als dessen Teilzeitkonkubine und Andrews‘ Tochter.
Primär aufsehenerregend an „The Satan Bug“ nimm sich allerdings dessen Kameraarbeit von Robert Surtees aus, die die felsige Wüste Kaliforniens kurzerhand zum zusätzlichen Hauptdarsteller ernennt und ihr ganz wunderhübsche, leuchtende Bilder abtrotzt.
Der mysteriöse B-Kampfstoff „Satan Bug“, für die deutsche Fassung, wie erwähnt, überaus einfallsreich „Zellenpest“ getauft, kann ferner als Vorläufer unzähliger MacGuffins von auffallend ähnlicher Provenienz gewertet werden.
Damit jedoch begnügt sich das Innovationspotenzial dieses allzu gewschwätzigen und in Anbetracht seiner Substanzlosigkeit deutlich zu langen Films bereits. Heuer lässt sich „The Satan Bug“ immerhin noch als schickes Kuriosum innerhalb der Werksvita seines Regisseurs goutieren oder zumindest konsumieren, zumal die just erschienene, wie gewohnt erlesene Edition aus dem verdienten Hause Anolis sich dem willfährigen Betrachter nochmals gesondert attraktiv präsentiert.

6/10

FRACTURE

„Even a broken clock is right twice a day.“

Fracture (Das perfekte Verbrechen) ~ USA 2007
Directed By: Gregory Hoblit

Der ebenso steinreiche wie in Eifersucht gekränkte Flugzeugingenieur Ted Crawford (Anthony Hopkins) erschießt seine ihm Hörner aufsetzende Frau Jennifer (Embeth Davidtz), gibt die Tat zunächst zu und widerruft dann vor Gericht sein Geständnis mit der lässigen Begründung, er habe vor einem der ermittelnden Polizisten, Lt. Nunally (Billy Burke), Todesangst gehabt. Dass dieser ganz zufällig auch Jennifers Liebhaber war, verschweigt der sich selbst verteidigende Crawford zunächst noch. Dem Angeklagten gegenüber steht der arrogante, kurz vor einem finanzträchtigen Wechsel in die Privatwirtschaft stehende Staatsanwalt Willy Beachum (Ryan Gosling), der Crawfords perfides Plankonstrukt hoffnungslos unterschätzt. Es fehlt nämlich der entscheidende Beweis, um dessen Schuld wasserdicht erscheinen zu lassen: Die Tatwaffe…

Von hier an blöd: Zwar ist in „Fracture“ wiederum Gregory Hoblits Lieblingsthema der „reciprocally attracting rivals“ maßgende Antriebsfeder, das heißt aber nun mal eben nicht, dass damit auch ein guter Film einhergeht. Dem ist mitnichten so. „Fracture“ ist vielmehr ein infolge seiner alles durchdringenden Banalität auf Langeweilekurs befindlicher Schema-F-Streifen, aus dessen innerer Masse man alles schonmal gesehen hat – nur mitunter eben viel besser. Dass ich Ryan Gosling nicht sonderlich gut leiden kann, war mir instinktiv schon immer bewusst – nur haben die meisten Filme um ihn herum dies nicht wirklich deutlich werden lassen. Jetzt weiß ich aber wieder wieso, hier hat der mit einem sonderbar milchig-imbezilen Grundgesichtsausdruck versehene Akteur nämlich eine Rolle an der Hand, die ganz hervorragend zu ihm passt: Er spielt ein Yuppie-Arschloch erster Güte. Im Laufe des Films erkennt das Yuppie-Arschloch erwartungsgemäß, dass es moralisch dann doch sehr viel vertretbarer ist, einen schlecht bezahlten, aber ethisch stabilen Staatsanwalt im Namen von Recht und Ordnung abzugeben. Wow! Die Welt, wie wir sie kennen, ist gerettet!
Als Kontrahent hat es Sir Anthony Hopkins, der seinen leicht bekifften Hannibal-Lecter-SloMo-Augenaufschlag weiterhin zu perfektionieren sucht, obwohl das gar eigentlich nicht mehr geht, und – wie könnte es anders sein – hier abermals das sein zunehmend verzweifelndes Gegenüber an der Nase herumführende, diabolische Genie erster Garnitur verkörpert. Wirklich großartige Schauspieler wie David Strathairn oder Cliff Curtis werden derweil als bloße Stichtwortlieferanten gnadenlos verheizt. Und Hoblit? Der begeht den in Anbetracht des Resultats gewaltigen Fehler, seinen ach so tollen Hauptdarstellern und ihrem vermeintlichen „Psychoduell“ völlig das Feld zu über- und, anders als in sehr viel dedizierteren Arbeiten wie dem eigentlich sehr ähnlich gelagerten „Primal Fear“ oder „Frequency“, keinerlei inszenatorische Leidenschaft mehr aufblitzen zu lassen. Nicht nur ein überraschungsarmes, sondern darüber hinaus ein teilweise sogar aufreizend vorhersehbares Konfektionskino von der Stange ist die logische Folge aus alldem und vermutlich auch ein, wenn nicht der wesentliche(r) Markstein für den Regisseur, sich mittelfristig wieder dem sehr viel routinebedingteren Feld der TV-Serials zuzuwenden. Eigentlich schade, aber meinen Segen hat er, wenn Film für ihn damit auserzählt ist.

4/10

HART’S WAR

„Strange thing about war wounds – the older you get, the less proud of them you become.“

Hart’s War (Das Tribunal) ~ USA 2002
Directed By: Gregory Hoblit

Augsburg, im Winter 1944. Der junge und unerfahrene, aber aus „gutem Hause“ stammende Lt. Thomas Hart (Colin Farrell) kommt, nachdem er in den Ardennen in feindliche Hände geraten ist, in das Kriegsgefangenenlager Stalag VI-A. Hier hat Colonel William McNamara (Bruce Willis) die Oberaufsicht über die US-Insassen, ein gefestigter, ruhig erscheinender und eher wortkarger Offizier, der deutlich mehr zu wissen scheint als er preisgibt. McNamara sorgt dafür, dass Hart, von dem er ahnt, dass er einem möglichen Verhör durch die Deutschen nicht standhalten kann, nicht in der Offiziersbaracke landet, sondern bei einfachen Gefreiten. Dorthin schickt der Colonel kurze Zeit später wiederum auch die beiden abgeschossenen, farbigen USAF-Offiziere Lt. Lincoln Scott (Terrence Howard)  und Lt. Lamar Archer (Vicellous Shannon). Der rassistische Barackeninsasse und Rädelsführer Bedford (Cole Hauser) sorgt schließlich dafür, dass Archer widerrechtlich von den Deutschen erschossen wird. Als man Bedford selbst bald darauf mit gebrochenem Genick findet, gerät Scott in unmittelbaren Verdacht. Hart, der vor dem Krieg ein Jura-Studium aufgenommen hat, soll Scotts Verteidigung übernehmen, während McNamara sich selbst mit dem richterlichen Vorsitz betraut. Lagerkommandant Visser (Marcel Iures), selbst studierter Advokat, versucht dem hin- und hergerissenen, jedoch fest von Scotts Unschuld überzeugtem Hart während des Prozesses Vorteile zu verschaffen. McNamara nutzt den Prozess derweil ganz bewusst zur Ablenkung, denn ein Fluchttunnel befindet sich just in der Fertigstellung…

Diese mit gepflegten Klischees angereicherte Mischung aus P.O.W.-, Rassismus- und Courtroom-Drama ist zwar grundsätzlich anschaubar, verhebt sich insgesamt allerdings etwas an sich selbst. Offenbar bekommt das Script die inhaltliche Komplexität der Vorlage des Vielschreibers John Katzenbach nicht ganz in den Griff, denn der oftmals auf den Überraschungs- und Späterkenntniseffekt hin ausgerichtete Plot mäandert häufig etwas ziellos über die Minuten, derweil der (wie in meinem Falle) ahnungslose Zuschauer sich selbst in der Ziellosigkeit gefangen wähnt.
Ich musste bereits während der Betrachtung und ganz besonders im Nachhinein wiederholt an zwei offensichtliche, große Klassiker des P.O.W.-Films denken und ganz besonders daran, was sie sehr viel besser und richtiger gemacht haben als „Hart’s War“: Zum Einen Billy Wilders „Stalag 17“, der sich ganz bewusst einer episodischen Erzählweise vertreibt und in dem sich die von berechtigter Paranoia geprägten Misstrauens-Emotionen der Gefangenen als hauptsächlicher, roter Faden erweisen. Zum anderen freilich „The Great Escape“ von John Sturges, der die Situation der P.O.W.s und ihre beständigen Ausbruchsversuche kurzerhand zur Seele eines großangelegten, perfekt inszenierten Actiondramas deklariert und der sich mühelos über seine keineswegs spärlich ausgefallene Laufzeit trägt. Man könnte auch, wenngleich vor differenter Kulisse spielend, noch „The Bridge On The River Kwai“ hinzuziehen, der seine gewaltige innere Spannung aus dem Mentalitäts- und Stolzduell zweier feindlicher Offiziere bezieht. Genau an diesen sowohl physisch wie auch psychisch unbedingt wertvollen Ingredienzien mangelt es „Hart’s War“, oder besser: er verfügt zwar über sie, nur behält er sie viel zu lange für und bei sich. Vielleicht ist das diesem im Gegenwartskino überall und unbedingt gehandhabten Mechanismus geschuldet, dass große Überraschungen und inhaltliche Aufklärung unbedingte Schlusspointen zu bilden haben. Twists nennt man das im neocineastischen Fachjargon. Man darf und soll in Gesprächen über Film nicht „spoilern“, sprich, narrative Überraschungen „verderben“, weil dies a priori mit einem unhaltbaren Interessenverlust einhergeht. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich furchtbar. Da werden die Siebente Kunst und ihr Genuss mit Geisterbahnfahrten und Fast-Food-Konsum verwechselt. Einmal gesehen, Knalleffekt erhalten und verraucht, nächster Film bitte. Das kann es doch nicht sein. Wo ist der Nachhaltigkeitsgedanke, wo das Interesse der Kunstschaffenden daran, ihr Werk nicht nur bei der dritten Betrachtung noch fruchtbar dastehen, oder gar noch wachsen zu lassen?
Immerhin schälte sich mir nunmehr ein wiederkehrendes Leitmotiv im hoblit’schen Schaffen heraus: Dass der sich attrahierenden Rivalen. Zwei klar voneinander getrennte Fronten – vor und hinter Gittern, dies- und jenseitig, durch Raum und Zeit, oder, wie hier in „Hart’s War“, durch Wissen und Nichtwissen. Einer der beiden Duellanten benutzt das Nichtwissen bzw. den Mangel an Fähigkeiten und somit den klaren Nachteil des Gegenübers, um sich am Ende den ganz persönlichen Sieg zu verschaffen, nicht, ohne sich dabei des ungeteilten Respekts des Übervorteilten (auf dessen Seite immer auch das Publikum steht) zu versichern.
In Hoblits nächstem Film wird diese Konstellation sogar nochmals eminenter…

6/10

FREQUENCY

„I’m still here, Chief.“

Frequency ~ USA 2000
Directed By: Gregory Hoblit

Für den Polizisten John Sullivan (Jim Caviezel) ist das Leben nicht immer leicht. Just als seine Beziehung in eine heftige Krise gerät, entdeckt er gemeinsam mit seinem Kumpel Gordo (Noah Emmerich) das alte Funkgerät seines vor drei Jahrzehnten verstorbenen Vaters Frank (Dennis Quaid) wieder. Als er eher gelangweilt daran herumspielt, geschieht das Unglaubliche: John gerät auf die selbe Radiofrequenz, auf der exakt auf die Sekunde dreißig Jahre zuvor sein Vater funkt. Verantwortlich für diesen physikalischen Gesetzesbruch ist ein besonders starkes Aufkommen der Aurora Borealis, der Nordlichter, die zu beiden Zeitpunkten intensiv über Brooklyn flimmern. Nachdem sich Vater und Sohn über das Unmögliche klar geworden sind, wittert John die Chance, seinen Vater zu retten: Dieser, ehedem ein heroischer Feuerwehrmann, starb damals bei der Rettung eines Mädchens (Nicole Brier) aus einem brennenden Lagerhaus. Es gelingt John, Frank rechtzeitig zu warnen. Dieser überlebt, doch wird dadurch unbewusst eine Kette noch sehr viel schrecklicherer Ereignisse in Gang gesetzt, deren Verlauf Sullivan Senior und Junior nun wieder ändern müssen, solange ihnen noch die Zeit dazu bleibt…

So grundalbern die Prämisse von Gregory Hoblits drittem Film „Frequency“ sich auch ausnehmen mag – die Umsetzung lässt sich, aller Wahrscheinlichkeiten und Annahmen zum Trotze, umso gelungener an. Dafür verantwortlich sind vor allem die diversen Volten, die der Plot im Laufe der prall gefüllten Erzählzeit schlägt – mit jeder weiteren Kommunikation, die der Sohn der Gegenwart und der Vater der Vergangenheit miteinander begehen, bahnen sich weitere, unvorhersehbare Katastrophen an, die es wiederum auszuwetzen gilt. Dieses Schema des sich unbeabsichtigt auftürmenden Chaos, das aus dem ursprünglich überaus nachvollziehbaren Wunsch ersteht, unfair scheinende Lebensfügungen gewissermaßen geradezurücken, ist üblicherweise ein typischer Topos von Zeitreisefilmen wie Zemeckis‘ „Back To The Future“-Trilogie, in der das ewige Umherreisen des Protagonisten auf drei jeweils exakt dreißig Jahre (wie nebenbei auch in „Frequency“) auseinanderliegenden Zeitebenen einen raumzeitlichen Schmetterlingseffekt nach dem anderen auslösen und immer wieder für neue, empfindliche Störungen innerhalb der Biographie des Helden und seiner Familie sorgen. Jene gilt es wiederum zu tilgen, bis am Ende der (ursprünglich niemals so vom Schicksal intendierten) „Idealzustand“ erreicht wird, der sich durch materielle, physische und vor allem die psychische Gesundheit aller Beteiligten manifestiert. Im Gegensatz zum großen Vorbild aus den Achtzigern verzichtet „Frequency“ jedoch nahezu gänzlich auf (allzu offensichtliche) komödiantische Elemente, sondern webt einen handfesten Frauen- und Serienkillerplot mit in sein bei Licht besehen höchst wackliges Fundament ein. Dadurch, dass nämlich Frank Sullivan im Jahre 1969 dem Heldentod entgeht, überlebt in mittelbarer Folge auch der gesuchte „Nightingale-Killer“ Jack Shepard (Shawn Doyle), seines Zeichens zudem Polizist, der somit noch weitere dreißig Jahre lang sein Unwesen treiben kann und wiederum Franks Frau und Johns Mutter (Elizabeth Mitchell) töten wird. Es folgt eine fabulierfreudige Welle von weiteren Schicksalseingriffen, die John immer wieder aufs Neue vermittels seiner sich infolgedessen permanent veränderenden Gegenwart zu spüren bekommt. Am Ende sind sich Zemeckis und Hoblit dann [anders als der wiederum stark von beiden beeinflusste „The Butterfy Effect“, in dem sich nichts (mehr) retten lässt] wieder vollkommen traut und einig: Alles ist so gut, wie es nur sein kann.
Dass „Frequency“ dabei stets geradzu unwahrscheinlich fest an sich selbst glaubt und seine jedweder Logik sträubenden Episoden mit viel Verve, Spannung und gekonnter Publikumsinvolvierung zu berichten weiß, präserviert ihm seine ungebrochene Qualität. Schön!

8/10