„May you always have more than you need.“
Madman ~ USA 1981
Directed By: Joe Giannone
Was als gruselige Lagefeuergeschichte beginnt, avanciert bald zu blutigem Ernst: Nachdem der freche Richie (Tom Candela) den Namen des psychopathischen Familienschlächters „Madman“ Marz (Paul Ehlers) trotz prophylaktischer Warnung lauthals in die Nacht posaunt, lässt dieser sich nicht lange bitten und schwingt bald aufs Neue die geschärfte Axt. Für die Kids und ihre jungen Aufseher beginnt eine grauenhafte Nacht im Sommercamp.
Nahezu parallel zu „The Burning“ und dem Vernehmen nach durchaus in steter Sorge entstanden, der doch sehr analog geratenen Konkurrenz zu unterliegen, machte neben dem arg verbrannten Cropsy also auch Madman Marz die Grindhouse-Leinwände jener frühen Tage zu einem ungemütlichen Ort der ruralen Vendetten, von dem längst in Serie gegangenen und studioflankierten Vorbild Jason Voorhees einmal ganz zu schweigen. Dem deutschen Publikum blieb „Madman“ bis zum jüngsten Erscheinen einer vorbildlichen Heimkino-Edition aus dem verdienten Hause Subkultur immerhin knappe 37 Jahre vorenthalten. Wie die meisten Slasher-Produktionen seiner Ära ist auch „Madman“ vor allem ein Film der und für Apologeten der Gattung. Eine konkrete Motivation für seine Taten geht dem slashenden Madman Marz ab – es geht ausnahmslos um seine unterschiedlichen Liquidationsmethoden respektive um die technische Finesse von deren jeweiliger Umsetzung.
Abgesehen von der aus „Dawn Of The Dead“ bekannten Gaylen Ross findet man keinerlei bekannte Gesichter vor und selbst die (wohl infolge ihrer Langhaarfrisur) hier kurioserweise sehr viel jünger als bei Romero aussehende Ross tritt wie zwei weitere Akteure unter Pseudonym („Alexis Dubin“) auf. Einige der Darsteller, so etwa die übertrieben weinerliche Jan Claire mit ihren seltsamen Gesichtszügen, wirken dabei ungemütlicher, um nicht zu sagen: gruseliger als die gar nicht mal sonderlich horrible, grunzende Titelfigur. Selbst das rudimentäre Skelett einer Story ermangelt der in all seiner erquicklichen Einfalt dann doch wieder durchaus charmante Film schließlich. Man muss sich das in seliger Unkenntnis etwa so vorstellen, dass sich im Zehn-Minuten-Takt jeweils ein weiteres Individuum allein auf den Weg in den nächtlichen Wald macht, um die bereits losgezogenen, nicht wiederkehrenden zu suchen und dann von Madman Marz dem Jenseits überantwortet wird. They should’ve known better… Selbst Gaylen Ross als final girl darf ausnahmsweise nicht am Leben bleiben und der Unhold entkommt in die Dunkelheit, sein in Flammen aufgegangenes Domizil gezwungenermaßen zurücklassend, in den Orkus abseitiger Filmhistorie. Dort ist er immerhin passend aufgehoben.
5/10