BLOOD ON THE MOON

„I’ve met dogs that wouldn’t claim you for a son.“

Blood On The Moon (Nacht in der Prärie) ~ USA 1948
Directed By: Robert Wise

Nachdem eine nächtliche Stampede ihn sein Hab und Gut gekostet hat, macht der ohnehin klamme Cowboy Jim Garry (Robert Mitchum) die Bekanntschaft des Ranchers John Lufton (Tom Tully). Dieser steht im Konflikt mit Garrys altem Bekannten Tate Riling (Robert Preston), der sich mit den Farmern der Gegend gegen Lufton verbündet hat, mit dem einzigen Ziel, dass dieser am Ende gezwungen ist, sein Vieh billig herzugeben. Unterstützt wird Riling zudem von dem Indianeragenten Pindalest (Frank Faylen). Garry beginnt bald, seine Rolle als käuflicher Ganove in Rilings Spiel zu hinterfragen, zumal er sich in Luftons Tochter Aly (Barbara Bel Geddes) verliebt. Schließlich stellt er sich auf Luftons Seite und gegen Riling, was diesem überhaupt nicht zupass kommt.

Robert Wises achte Regiearbeit und erster Western weist noch einige gut sichtbare Analogien zu seinem bis dato bevorzugten Genre auf, dem film noir. Man muss allerdings dazu sagen, dass solche Parallelisierungen in jenen Tagen nichts Ungewöhnliches waren; viele Western zehrten von der formalen Konzentriertheit und dem psychologischen Facettenreichtum des hartgekochten Kriminalfilms. Mit Jim Garry, von Mitchum wie üblich mit wunderbarem Understatement dargeboten, betritt ein angemessen zerrissener Held die Szenerie. Einsam ist er nächtens unterwegs, sucht Schutz vor einem starken Unwetter und kann sich nur knapp vor eine Herde panischer Rinder retten. Gleich hier verdeutlicht sich Garrys desolate Situation, die später auch sein Gewissen heimsuchen wird, wenn er sich nämlich entscheiden muss zwischen der gut entlohnten Unterstützung der Machenschaften eines langjährigen, aber moralisch skrupellosen Freundes und dem, was doch eindeutig richtig ist. Von ebendiesem inneren Konflikt berichtet Wises Film in aller gebotenen Präzision und lässt den äußerlich so souverän erscheinenden Mitchum dabei ganz schön straucheln. Immerhin: bei aller ansonsten recht finsteren, humorlosen Gestalt gestattet „Blood On The Moon“ Garry sein (wenn auch etwas überhastet und abrupt wirkendes) happy end; er bekommt das Mädchen, einen zugeneigten Schwiegervater gleich dazu und darf sesshaft werden, ohnehin stets das große „Ankommen“, das große Ziel eines jeden Helden im Western.

8/10

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