„I claim that which is owed.“
Wishmaster ~ USA 1997
Directed By: Robert Kurtzman
Durch eine Kette von Zufällen entkommt ein böser Djinn (Andrew Divoff) aus seinem Jahrhunderte alten Gefängnis in einem Feueropal und macht das Los Angeles der Gegenwart unsicher. Allen voran hat sich fortan die Juwelenexpertin Alex Amberson (Tammy Lauren) sich mit dem monströsen Dämon herumzuschlagen, der zugleich eine Art mentale Verbindung zu ihr herstellt. Alex muss sich clever genug anstellen, den Djinn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen…
Aus der ersteinmal wenig innovativen Idee, der umfassenden Riege von Slasher-Helden eine neue, franchisekompatible Figur hinzuzusetzen hat Robert Kurtzman, erstes Initial der legendären Effekteschmiede K.N.B., ein echtes Fan-Happening gezaubert; ein Sahneschnittchen für alle Genrenerds und solche, die sich anschicken, welche zu werden. So sind die zahlreichen Cameos von hauptsächlich Horrorfans geläufigen Gattungsgrößen neben den Mord- und Effektszenen zweifelsohne der Kitt, der den bei Licht besehen und entzaubert gesprochen doch recht konventionellen und einfältigen Fantasystoff zusammenhält. Man könnte ergo durchaus von einem „Konzeptfilm“ sprechen, der am Ende jedoch auf grandiose Weise sein Tempo beibehält und dadurch, dass er mit so vielen liebevollen Einfällen gespickt ist (Harry Manfredinis ewiggleiche Synthie-Klänge zählen übrigens nicht dazu), den notwendigen Charme entwickelt um sich tatsächlich einen ordentlichen Film schimpfen zu dürfen.
Ergänzend sollte besonders die Anreicherung mit schwarzhumorigem Witz dafür mitverantwortlich sein, die vor allem auf die Tatsache rekurriert, dass der Djinn nur dann agieren kann, wenn seine Opfer einen undurchdachten Wunsch äußern, der in der Regel von dem Bösewicht selbst suggeriert und forciert wird und dessen reale Entsprechung sich freilich in das Gegenteil des ursprünglich Intendierten verkehrt. Das wiederum bietet der K.N.B.-Belegschaft hinreichend Gelegenheit zur Vorführung ihrer Kunstfertigkeit. Dadurch, dass alles, was der Djinn im Laufe der Erzählung an Bösem anrichtet, am Ende wieder rückgängig gemacht und relativiert wird, erreicht Kurtzman zudem einen besonderen Kniff der Jugendfreigabe – alles halb so schlimm, ist ja ohnehin nie passiert. Dumm nur, dass die meisten Aufpasser und selbsternannten Schutzbefohlenen in aller Welt das zunächst ganz anders sahen. Zwanzig Jahre später sind die Gemüter, wie in vielen anderen Fällen, wieder auf ein adäquates Maß heruntergekocht. Gut so.
Fear the Djinn!
7/10