BATTLEGROUND

„I ran. I was scared to death.“ – „You just joined the biggest club in the army. Everybody belongs.“

Battleground (Kesselschlacht) ~ USA 1949
Directed By: William A. Wellman

Nordfrankreich, im Winter 1944: Eine Gruppe amerikanischer Soldaten der 101. Airborne-Infanterie befindet sich an der belgischen Grenze in steter Truppenbewegung. Als bei dichtem Nebel die großangelegte deutsche Offensive stattfindet, haben die Männer alle Hände voll zu tun, sich gegen den Feind zur Wehr zu setzen und das eigene Überleben zu sichern.

William A. Wellmans ungemein konzentrierter, famoser Film war, nach seinem nicht minder epochalen „The Story Of G.I. Joe“, einer der ersten aus Hollywood, die sich mit dem Krieg der Alliierten in Europa beschäftigten. Während die pazifischen Schlachten und Kampfschauplätze längst und teilweise bereits noch zu Kriegszeiten ein dankbares Sujet für promilitaristische Propaganda bildeten, zeichnete sich das Engagement gegen die Nazis eher in Widerstands- und Fluchtgeschichten ab; angesichts des historischen Kriegsherganges, der erst ab 1943 mit der Invasion Siziliens überhaupt amerikanische G.I.s auf europäischem Boden abbildet, kein Wunder. 1949, als „Battleground“ entstand, lag die Ardennen-Offensive gerade fünfeinhalb Jahre zurück, war also noch sehr frisch und im Zeitgedächtnis verankert. Dennoch verzichtet der Film darauf, den Einsatz der US-Soldaten in jedweder Form zu glorifizieren. Das blinde Umherstaksen im undurchsichtigen Schneegestöber, das noch erschwert wird durch gut getarnte Wehrmachtssoldaten, die perfektes Englisch sprechen und sogar Passwörter kennen, gleicht einem permanenten Spießrutenlauf. Geschlafen wird in selbst ausgehobenen Erdlöchern, wer verletzt ist und zurückbleiben muss, erfriert. Urplötzlich gibt es Mörserbeschuss, die Nerven liegen allseitig blank. Hier ist der Krieg kein Abenteuer, er ist unschön, schmutzig, zermürbend und in seiner realistischen Darstellung kaum dazu angetan, Nachwuchs zu rekrutieren. Die grobkörnigen Bilder sind alles andere als aufgehübscht und scheuen sich nicht, Not und Elend auch der Zivilbevölkerung von Bastogne zu zeigen. Dennoch werden die porträtierten Soldaten als Helden im Kampf gegen den Faschismus gefeiert, ein Frontprediger (Leon Aimes) gibt den Männern neuen Mut. Und tatsächlich darf und muss man sich schlussendlich die berechtigte Frage stellen: Wo wären wir heute ohne sie?

9/10

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