CUTTING CLASS

„I’m the custodian of your fucking lives!“

Cutting Class (Todesparty II) ~ USA 1989
Directed By: Rospo Pallenberg

Als der Teenager Brian Woods (Donovan Leitch) nach einem längeren Psychiatrie-Aufenthalt – er stand im Verdacht, etwas mit dem Unfalltod seines Vaters zu tun zu haben – wieder auf freiem Fuß und zurück in der Schule ist, verhält sich sein ehemals bester Kumpel Dwight (Brad Pitt) vornehmlich distanziert, zumal Brian ein Auge auf Dwights Gspusi Paula (Jill Schoelen) wirft. Deren Dad (Martin Mull), zugleich der Staatsanwalt, der Brians therapeutische Verwahrung verfügte, befindet sich derweil beim Angeln und wird von einem Bogenschützen attackiert. Weitere Gewalttaten geschehen und sowohl Brian als auch Dwight erweisen sich als jeweils höchst hauptverdächtig…

Es verwundert doch etwas, das für diesen ehedem als DTV-Premiere veröffentlichen, sich nicht recht zwischen Post-Slasher und Slasher-Spoof entscheiden könnenden, künstlerischen Klogriff eine durchaus ansehnliche Darstellerriege verheizt wurde. Sogar Brad Pitt ist in einer seiner ersten Hauptrollen zu sehen, was aber bitteschön nicht als Schauanreiz fungieren sollte – selbst bei der ihm noch so sehr hinterherschmachtenden Dame nicht. „Cutting Class“ ist nämlich am schräg gegenüberliegenden Qualitätsspektrum von „gut“ anzusiedeln; ein hoffnungslos verbauter und missgestalteter Film, der seine eigene Unfähigkeit, sich für einen konsequenten Weg zu entscheiden, auch noch stolz vor sich herzutragen scheint. Während die blödsinnig dargebrachte, kausalitätsentledigte Story mit Dialogen auf Pixibuch-Niveau ihre nicht nachvollziehbaren Volten vollführt, weiß Pallenberg (der vormals mehrfach als Scriptautor für John Boorman gearbeitet hatte und dessen einzige Regiearbeit „Cutting Class“ blieb) wie erwähnt nicht, ob er seinem Sujet nun ernsthaft und gattungsgemäß begegnen oder alberne (und dazu wirklich unwitzige) Komödieneinfälle aus dem ZAZ-Fundus bevorzugen soll – die unausgegorene Mixtur jedenfalls macht ratlos. Splattrige F/X, sonst ja zumindest das eine potenzielle, obschon matte Kronjuwel auf jedem noch so missratenen (High-School-)Slasher-Reichsapfel, werden komplett ausgespart. Eines der Opfer stirbt beispielsweise daran, dass man ihr Gesicht auf einen Lichtkopierer drückt. Da mag man sich doch rundheraus Spektakuläreres vorstellen.
Jill Schoelen und Roddy McDowall als hebephiler Schlüpferschieler schienen sich der geringen Glorie ihrer jeweiligen Engagements derweil völlig im Klaren zu sein und spielen entsprechend übertrieben bis halbgar. Immerhin signalisieren die ansonsten ja doch stets sehr sympathischen beiden damit via augenzwinkernder Ironie, dass sie ziemlich genau wussten, wesentliche Bestandteile einer ziemlich stark nach Fisch riechenden Veranstaltung geworden zu sein. Kann man wegtun.

3/10

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