KARATE KIBA

Zitat entfällt.

Karate Kiba (Kiba – Der Leibwächter) ~ J/USA 1976
Directed By: Ryuichi Takamori/Simon Nuchtern

Karateka Kiba (Sonny Chiba) will seinen individuellen Kampfsportstil landesweit populär machen und setzt daher auf öffentliche PR. Nach einigen Jahren Aufenthalt in den USA kehrt er nach Japan zurück und dient sich im Zuge einer Pressekonferenz als potenzieller Leibwächter für zahlungskräftige Kundschaft an. Kurz darauf meldet sich die von der Mafia bedrohte Reiko (Mari Atsumi) bei ihm und engagiert ihn für den befristeten Zeitraum von vier Tagen. Ihre Geschichte, derzufolge sie von der Mafia bedroht werde, erweist sich bald als sehr fadenscheinig: Tatsächlich ist Reiko die Witwe eines just zuvor ermordeten Syndikatsbosses und plant, mittels eines cleveren Schmuggelverfahrens eine größere Menge Rauschgift an den Mann zu bringen. Bald bekommt es Kiba mit diversen Finsterlingen zu tun, die seiner Power jedoch wenig entgegenzusetzen haben…

Die Veröffentlichungsgeschichte dieser Manga-Adaption ist etwas unübersichtlich. Tatsächlich scheint die japanische Originalfassung von Ryuichi Takamori unter dem Titel „Bodigâdo Kiba“ bereits 1973 ihre Premiere erlebt zu haben und wurde dann drei Jahre später in den US-Verleih gebracht, angereichert mit ein paar zusätzlichen Sequenzen von Simon Nuchtern. Diese Fassung ist wohl auch die international bekannte und bis heute gemeinhin verfügbare. Den deutschen Untertitel „Seine Rechte mäht wie eine Sense“ darf man sich buttergleich auf der Zunge zergehen lassen und er liefert zugleich einen begüterten Einblick in die vorherrschende Koloratur des Films. „Streetfighter“ Sonny Chiba wird einmal mehr zum Superhelden der Handkante verklärt, dessen Fingerspitzen sich in seine Opfer bohren wie glühende Brandeisen. Nicht selten erhält er Gelegenheit, jene Kontrahenten, die so unvernünftig sind, es mit ihm aufnehmen zu wollen, auf übelste Art zu vermachen – was zudem regelmäßig audiovisuell hübsch detailliert ausfällt. Wie und warum die Geschichte, die ihn als Leibwächter profiliert, zustande kommt oder ihren Fortlauf nimmt, ist hübsch unerheblich. Ein paar Jahrzehnte zuvor hätte das Ganze noch als exemplarischer film noir nebst hartgekochtem Privatdetektiv, multiplen Ganovenparteien und femme fatale das Licht der Welt erblickt; in dieser Form wird daraus handgearbeitete Exploitation, ebenso albern wie bluttriefend von denkbar höchsten Spaßfaktoren flankiert. Dem trägt auch die hervorragende deutsche Synchronfassung Rechnung, die man tunlichst nicht versäumen sollte.

7/10

3 Gedanken zu “KARATE KIBA

  1. Da brat mir doch einer nen Storch! Da referenziert zwischenzeitlich ja sogar die OFDB Deine Rezis im entsprechenden Filmeintrag. Chapeau mein Lieber und bitte noch mehr Chibas!

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  2. Nu ja, ganz so ist es nun doch nicht: ich verlinke meine Einträge höchstselbst bei der ofdb. Man mag ja gelesen werden. Der Chiba kam jetzt eher zufällig dazwischen. Sitze gerade an „True Detective S.2“.

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