STRYKER

„Why did you leave?“ – „I had my causes.“

Stryker ~ PH 1983
Directed By: Cirio H. Santiago

Nach einem alles mit sich reißenden Atomkrieg wird Wasser zum wichtigsten Überlebensmedium. Auf öden Wüstenstraßen liefern sich unterschiedliche Gruppierungen harte Kämpfe um das nasse Gut, darunter die Männer des alternden, aber gefürchteten Patriarchen Trun (Ken Metcalfe), die friedlicheren Leute von Weed (n.n.), der eine reiche Quelle entdeckt hat, und die gewalttätigen Anhänger von Karis (Mike Lane). Ein wesentliches Element repräsentiert auch der Einzelgänger Stryker (Steve Sandor), Truns Bruder, der mit Karis noch eine alte, persönliche Rechnung zu begleichen hat. Als er sich in Weeds Tochter Delia (Andrea Savio) verliebt, kommt es zur Reallianz der alten Bekannten Trun und Weed, die sich nun gemeinsam mit Stryker gegen Karis zur Wehr setzen.

Das erste von Cirio H. Santiagos „Road Warrior“-Rip-Offs, blauäugig, schamlos und liebenswert wie die meisten Arbeiten des philippinischen Schnellschießers. Ob es Zufall ist oder der geheimnisvollen Magie telepathischer Suggestion unter Filmemachern zuzuschreiben, dass Santiago wie sein italienischer Kollege Enzo G. Castellari auf die Idee kam, die natürliche Ästhetik eines Steinbruchs als kaum merkliches Substitut für den Zauber postapokalyptischer Landschaften zu wählen, muss auch in Zukunft ein Geheimnis bleiben. Fest steht indes, dass auch die übrigen Parallelen zu Castellaris „I Nuovi Barbari“ recht gut ersichtlich daherkommen, wenngleich es auch bei diesem nicht um lebensspendendes Nass als favorisiertes Überlebensgut geht, sondern schlicht darum, nicht ganz so vollkommen den Verstand zu verlieren wie George Eastman. Etwas durch ging es mit den Masterminds hinter „Stryker“, als man eine Gruppe zwergenwüchsiger Philippinos als quiekendes Wüstenvölkchen besetzte, die wohl eine Art memoriam an die Javas aus „Star Wars“ darstellen sollten. Immerhin, Ingredienzen wie diese verleihen Santiagos Werken das nötige Quäntchen probaten Irrsinns, dessen sie auch bedürfen, um sich in ihrer bunt schillernden Welt des apokryphen Films behaupten zu können. In dem hünenhaften Pennsylvanier Steve Sandor hat man jedenfalls einen bärigen Einzelkämpfer gefunden, der mir mit seinem Cowboyhut als Titelheld nach wie vor sehr zusagt. Schlicht, aber launig.

5/10

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