A TASTE OF EVIL

„I warned you not to fool me anymore!“

A Taste Of Evil (Der Hauch des Bösen) ~ USA 1971
Directed By: John Llewellyn Moxey

Nachdem sie als kleines Mädchen (Dawn Frame) von einem Unbekannten vergewaltigt worden war, verbrachte Susan Wilcox (Barbara Parkins) viele Jahre in einem schweizer Sanatorium. Nunmehr genesen, kehrt sie nach Haus zu ihrer Mutter Miriam (Barbara Stanwyck), mittlerweile in zweiter Ehe mit dem Trinker Harold Jennings (William Windom) verheiratet, zurück. Doch die alten Traumata brechen sich mit Susans Ankunft im elterlichen Hause erneut Bahn; sie sieht einen fremden Mann, glaubt Eindringlinge und Stimmen zu vernehmen. Ihr vermeintlicher Wahn steigert sich schließlich soweit, dass sie in Harold ihren damaligen Peiniger zu erkennen glaubt und ihn erschießt…

Ein Blick auf den script credit dieser recht biederen TV-Produktion aus dem Hause Spelling verrät das längst Offensichtliche: Niemand Geringerer als der Brite Jimmy Sangster konnte mit „A Taste Of Evil“ neuerlich seiner Obsession um psychisch labile Individuen, die von böser, hintergründiger Intriganz in den endgültigen Wahnsinn getrieben (und damit natürlich gleichsam aus dem üblicherweise von Raffgier gesäumten Wege geräumt) werden sollen, es ihren Peinigern jedoch mit gleicher Münze heimzahlen. Sangster, der mit „A Taste Of Evil“ seine letzte, recht umfassende Karrierephase beim Fernsehen einläutete, kam immer wieder zu diesem, von ihm recht erfolgreich etablierten Genre-Sujet zurück, nachdem er in den frühen Sechzigern bereits für die heimische Hammer eine entsprechende, inoffizielle Trilogie geschrieben hatte. „A Taste Of Evil“ kommt weitaus weniger glanzvoll daher als seine formschönen, in Scope und stilvollem Schwarzweiß inszenierten britischen Ahnväter: Er sieht billig aus, ist, mit Ausnahme des wenig geschmackssicher zugelieferten Motivs der Pädophilie, allzu unspektakulär und, besonders in Kenntnis der besagten Hammer-Filme, immens vorhersehbar. Dass zwischen den beiden Darstellerinnen der jungen und der älteren Susan Wilcox nur sieben Jahre Abstand liegen sollen, wirkt wie ein ziemlich schlechter Witz und waren bereits die „Vorgänger“ nicht wenig generisch und konstruiert angelegt, nimmt sich der vornehmlich von halsbrecherischen Koinzidenzen geprägte Story-Ablauf von „A Taste Of Evil“ nochmal um Einiges unglaubwürdiger aus. Einzig Barbara Stanwyck, deren Präsenz dem Film einen Rest von mattem Glanz beschert und die sich hiermit endlich auch ihre heiß ersehnte Hag-Horror-Appearance gestattete, reißt die Kurve zumindest ein klein wenig nach oben.

5/10

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