MOTHER LODE

„You killed the wrong man, Master Dupre!“

Mother Lode (Goldfieber) ~ USA 1982
Directed By: Charlton Heston

Nachdem der Geologe George Patterson (Rocky Zantolas) in der Wildnis von British Columbia verschollen ist, machen sich sein Kumpel Jean Dupre (Nick Mancuso) und seine Freundin Andrea Spalding (Kim Basinger) auf die Suche nach ihm. Mithilfe eines Wasserflugzeugs verfolgt Jean Georges Spur bis hin zu einem entlegenen Bergsee, in dessen Nähe möglicherweise eine riesige, bislang unentdeckte Goldader verborgen liegt. Nach einem mehr oder weniger glimpflich verlaufenen Crash machen Jean und Andrea die Bekanntschaft des verwilderten Eremiten Silas McGee (Charlton Heston), der vorgibt, hier nach Silber zu graben. McGees seltsame Verhaltensweisen und widersprüchliche Aussagen lassen Jean und Andrea jedoch bald Verdacht schöpfen, dass mit ihm etwas nicht stimmt und er vermutlich etwas mit Georges Verschwinden zu tun hat. Als Jean beginnt, nach der Goldader zu suchen, zeigt McGee sein wahres Gesicht…

Im Grunde ein Werk unterfüttert von klassischen Backwood- und Terrofilm-Motiven, geht „Mother Lode“ wohl allein deshalb nicht als reines Horrorstück durch, weil es zum einen nur wenige Tote gibt – was das höchst überschaubar gehaltene Figureninventar ohnehin bedingt – und weil zum anderen Dreimal-Regisseur Heston gar keinen Wert darauf legte, einen ausgesprochen Genrefilm herzustellen. So hält sich das Abenteuer- mit dem Spannungselement die Waage. Ironischerweise sorgt ausgerechnet Hestons höchsteigene Performance für den Einschlag des Unbehaglichen: Der alte McGee ist nämlich nicht nur ein ziemlich kauziger Vogel, es stellt sich bald noch heraus, dass er einen noch sehr viel durchgedrehteren Zwillingsbruder namens Ian besitzt, der, vom „Goldfieber“ gepackt, über die Jahre den Verstand verloren hat, Dudelsack spielt, gälisches Kauderwelsch daherparliert und hier in der Gegend sein Unwesen treibt, indem er jeden, der dem unterirdisch lagernden Edelmetall zu nahe kommt, massakriert. Die sich dadurch zwangsläufig beim Zuschauer einstellende Verwirrung fängt Heston, von dessen Filius Fraser C. das Script stammt und der unkreditiert auch ein wenig mitinszeniert hat, leider nicht zur Gänze auf.
Im Grunde ist es schade, dass „Mother Lode“ nicht den Mut zu etwas mehr Gattungsaffinität aufgebracht hat; als potenzielles Muffenstück zwischen „Tourist Trap“ und „My Bloody Valentine“ hätte er, vornehmlich wegen Hestons Klasse-Performance als durchgedrehter Waldschrat im Doppelpack und natürlich der großartigen Naturaufnahmen, einen 1A-Slasher abgegeben, der in diesem Falle sicher auch nicht halb so sehr dem Vergessen anheim gefallen wäre, wie es „Mother Lode“ – völlig zu Unrecht, versteht sich – leider ist.

7/10

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