HIDDEN

„Are you there now?“

Hidden ~ USA 2015
Directed By: Matt Duffer/Ross Duffer

Ray (Alexander Skarsgård), seine Frau Claire (Andrea Riseborough) und ihre kleine Tochter Zoe (Emily Alyn Lind) leben bereits seit rund zehn Monaten in einem unterirdischen Bunker, den sie nicht verlassen dürfen, um nicht den „Atmern“ in die Hände fallen zu dürfen, seltsamen Kreaturen, die draußen, an der Oberfläche, auf der Suche nach ihnen sind. Als sich eine Ratte durch das Luftgitter hereinschmuggelt und sich an den Konserven zu schaffen macht und es darüberhinaus zu einem kleinen Brand kommt, spitzt sich die Situation zu. Die Atmer haben herausgefunden, wo die Familie sich aufhält…

Originell ist das nicht eben, was die mir bis dato namentlichen unbekannten „Duffer Brothers“ (wie viele Brothers-Kombis gibt’s eigentlich mittlerweile im Biz?) sich da ausgedacht haben: Die klaustrophobische Ausgangssituation ist ähnlich wie in Gens‘ „The Divide“,  das inhaltlich dominierende Hauptszenario indes speist sich aus der Erfahrungs-, Wahrnehmungs- und Wissenswelt der siebenjährigen Zoe, mit dem der Rezipient faktisch gezwungen ist, die geheimnisvolle Realität von „The Hidden“ zu erkunden. Zunächst vermutet man hinter den „Atmern“ natürlich irgendwelche Mutanten oder Monster, denn der Film offenbart zunächst die Information, dass irgendeine Seuche ausgebrochen sein muss, ein Virus, das die Menschheit befallen und auf zunächst ungeklärte Weise krank gemacht hat. Die vorgegaukelte „Parallel-Wirklichkeit“ des Bunkers, wenn man so will, eines frei gewählten Schutz-Gefängnisses, nebst dem mysteriösen Zustand der Außenwelt erinnert an Shyamalans „The Village“, den Rest kennt man hinreichend aus den diversen Virus-Zombie-Filmen der letzten Jahre. Des Rätsels Lösung ist so einfach und banal, wie der Film zu seinem Glück kurz ist: Vater, Mutter und Sohn sind ehemalige Bewohner der idyllisch gelegenen Kleinstadt Kingsville, deren Bürger offenbar einem entwichenen Kampfstoff oder ähnlichem ausgesetzt wurden und sich daraufhin bei stark erhöhtem Aggressionslevel in tollwütige Irre verwandelten, die alles und jeden um sich herum attackierten. Die Regierung hat Kingsville daraufhin unter Quarantäne gestellt und dann gnadenlos mit einem Brandbombenteppich überzogen, den möglichst keiner überleben sollte. Doch unserer Heldenfamilie – natürlich erweisen auch sie sich schlussendlich als infizierte Wutbürger – gelang die Flucht in einen gut bestückten Luftschutzbunker, der ihr das mittelfristige Überleben ermöglichte. Bei den mysteriösen „Atmern“ handelt es sich indes um nichts anderes als um gasmaskenbewährte Soldaten, die mögliche Überlebende an der Flucht hindern sollen. Erwartungsgemäß haben die Duffers sich noch einen dramatischen Kniff überlegt, um der Welt dann doch nicht einfach „301 Days later“ zu verehren: Die Tollwut tritt bei den Betroffenen nämlich lediglich als vorübergehende Episode auf und klingt bei Pulsberuhigung  ebenso rasch wieder ab, wie sie zuvor gekommen ist. Es gibt also noch Hoffnung für die Überlebenden. Schön, ge‘?
Das Ende weist dann noch auf ein mögliches Sequel hin, von dem ich allerdings nicht weiß, ob ich, so denn eines kommt, es überhaupt sehen möchte.

5/10

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