THE RAWHIDE YEARS

„Miserable country, infested with decent citizens.“

The Rawhide Years (Vom Teufel verführt) ~ USA 1955
Directed By: Rudolph Maté

Nach einer eher unglücklich verlaufenen Karriere als Helfershelfer für einen moralfreien Poker-Ganoven (William Gargan) gerät der junge Ben Matthews (Tony Curtis) unter Mordverdacht. Er soll auf einem Missouri-Raddampfer den reichen Matt Comfort (Minor Watson) ermordet haben. Tatsächlich steht hinter der Tat jedoch eine Bande maskierter Flusspiraten, die rund um das Städtchen Galena operieren, wo zufällig Matts Geliebte Zoe Fontaine (Colleen Miller) als Saloon-Sängerin arbeitet. Hals über Kopf flieht der bald steckbrieflich gesuchte Matt in den Westen, wo er drei Jahre lang als Cowboy arbeitet. Als er keine Briefe mehr von Zoe erhält, kehrt er zurück nach Galena und lernt unterwegs den Haudegen Rick Harper (Arthur Kennedy) kennen, mit dem ihn bald eine wechselvolle Freundschaft verbindet. Zoe steht derweil unter der Fuchtel des zwielichtigen Barbesitzers Boucher (Peter van Eyck), der wiederum eine unheilige Verbindung zu Comforts Bruder Brand (William Demarest) pflegt…

Ein hübscher, knackiger Universal-Western, der seine Geschichte rund um die Freundschaft der beiden ungleichen Charaktere von Tony Curtis und Arthur Kennedy anlegt. Auch, wenn man es sich nicht recht vorstellen mag: Die beiden harmonieren hervorragend miteinander und es macht einigen Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig übers Ohr hauen und prügeln, nur um dem anderen schon in der nächsten Minute wieder das Leben zu retten. Natürlich geht am Ende alles gut für sie aus und man trennt sich in kerniger Harmonie; immerhin hat Ben Matthews ja am Ende sein Mädchen wieder. „Unser“ Export Peter van Eyck macht eine glänzende Figur als eleganter Fiesling, der, ganz dem Habitus und der Tradition De Sades verpflichtet, seine Gegner vorzugsweise mit einem Ledergurt traktiert. Maté inszeniert in einem seiner bevorzugten Genres wie zumeist von ihm gewohnt nicht eben leidenschaftlich, aber mit der ruhigen Professionalität des gesetzten Handwerkers. Dass er sich auf sein ihm zur Verfügung stehendes Personal zu verlassen vermochte, merkt man „The Rawhide Years“ durchweg an. Ein Stück gut abgehangener Qualitätsarbeit.

7/10

Hinterlasse einen Kommentar