THE HARD WAY

„Oh man, this is too real.“

The Hard Way (Auf die harte Tour) ~ USA 1991
Directed By: John Badham

Der verwöhnte Hollywood-Star Nick Lang (Michael J. Fox) will in seinem nächsten Film unbedingt einen realitätsnahen Großstadtcop spielen. Ganz im Sinne des method acting plant er zu Studienzwecken zuvor einen echten Cop auf Streife zu begleiten. Dieser findet sich in dem unkonventionellen New Yorker John Moss (James Woods), der gerade einem verrückten Serienkiller, dem „Party Crasher“ (Stephen Lang) auf den Fersen ist. Lang wirbelt daraufhin nicht nur das Privatleben des ihn hassenden Moss gehörig durcheinander, er muss auch lernen, dass Film und Wirklichkeit selten einhergehen.

„Mein“ John Badham war immer der der siebziger und achtziger Jahre; seine Arbeiten nach dem tollen „Stakeout“ empfand ich, sofern überhaupt gesehen, stets als eher beliebiges, wenn auch routiniert gefertigtes Gebrauchskino. Seit immerhin fünfzehn Jahren hat Badham nunmehr nicht fürs Kino gearbeitet, sondern begnügt sich seither damit, einzelne Episoden für TV-Serials zu inszenieren.
„The Hard Way“ ist ein recht gutes Beispiel für Badhams Weg in Richtung Beliebigkeit und gleichermaßen auch für die sich immer weiter manifestierende Art der Studios, in den Neunzigern zunehmend formelhaftes Kommerzkino zu kultivieren: Als komplett entwichtete Action-, oder auch Buddy-Komödie funktioniert der Film durchaus. Fox und Woods sind als sich mehr denn zaghaft annäherende Antipoden so typengerecht besetzt, wie es eben geht und die ihnen zugedachte Geschichte völlig reißbretthaft. Als Hollywood-Satire indes ist „The Hard Way“ ebenso antiquiert und naiv wie Nick Langs intrafilmische Vorstellungen authentischer Polizeiarbeit. Zu keiner Sekunde ist die Geschichte bereit, sich auf ein wie auch immer geartetes Meta-Terrain zu begeben, alles bleibt flach und stereotyp. Seine dennoch nicht abzuleugnende Vitalität bezieht der Film neben der illustren Schar an Nebendarstellern tatsächlich einzig aus Badhams inszenatorischer Professionalität, die erwartungsgemäß vor allem in den spektakulären Actionsequenzen zur Geltung kommt. Ohne sie wäre „The Hard Way“ heute noch mehr Fußnote als er es ohnehin schon ist.

6/10

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