LE COUP DU PARAPLUIE

Zitat entfällt.

Le Coup Du Parapluie (Der Regenschirmmörder) ~ F 1980
Directed By: Gérard Oury

Anstatt bei dem erhofften Bewerbungsgespräch für ein Filmengagement landet der Laiendarsteller Grégoire Lecomte (Pierre Richard) im Büro des Gangsterbosses Don Barberini (Vittorio Capriloi), der wiederum im Auftrag eines afrikanischen Regierungschefs einen Profikiller anheuern will. Da Barberini das Antlitz des tatsächlich erwarteten Kontraktmörders Moskovitz (Gordon Mitchell) nicht kennt, hält er Lecomte für den richtigen Mann, der wiederum nicht bemerkt, dass er das falsche Engagement annimmt. Moskovitz soll in St. Tropez den deutschen Waffenhändler Otto Krampe (Gert Fröbe), genannt „Der Walfisch“ umlegen. Als Tatwaffe ist ein präparierter Regenschirm mit ausfahrbarer Giftspitze vorgesehen. Das gute Stück landet nun in den Händen Grégoires, der den Schirm für ein Filmrequisit hält. Während sowohl Krampe als auch der mittlerweile im Bilde befindliche Don Barberini versuchen, Grégoire um die Ecke zu bringen, laviert sich dieser rein versehentlich aus jeder noch so brenzligen Situation heraus und ist vornehmlich damit beschäftigt, seine eifersüchtige  Freundin, die Politesse Josyana (Christine Murillo), zu beschwichtigen. Grégoire hat allerdings einen Schutzengel, von dem er nichts ahnt…

Urtypische Verwechslungskomödie mit Pierre Richard, die das etablierte Humorkonzept, mit denen der liebenswerte Komiker seit „Le Grand Blonde Avec Une Chaussure Noire“ im kontinentalen Kino bei anhaltendem Erfolg hausieren ging, beinbehielt und bestenfalls geringfügig weiterentwickelte. Ähnlich wie im Falle diverser anderer beliebter, europäischer Humorvertreter bediente auch Richard, später mehrfach in Kombination mit seinem Kollegen Gerard Dépardieu, ein von ihm selbst etabliertes, komödiantisches Segment. Richard war zumeist der schusselige, tolpatschige Romantiker, der der ernstzunehmenden Situationen, in die er unfreiwillig hineinschlitterte, stets erst dann bewusst wurde, wenn sie längst abgearbeitet waren. In „Le Coup Du Parapluie“ wird er vornehmlich als selbstbewusster Schwerenöter etabliert, der keiner attraktiven Frau den Rücken zuwenden kann und allein dadurch in allerlei amoureske Nöte gerät. Da er seine Erfolgserlebnisse bei den Damen nur allzu gern auch auf sein berufliches Selbstbild überträgt, bleibt dem unter einer recht übersteigerten Erwartungshaltung stehenden und somit permanent auf den großen Erfolg hoffenden Filou kaum eine andere Wahl, als sich dem illusorischen Schmus des Träumers hinzugeben. Entsprechend erwartbar die sich bald einstellende Verwechslungsgroteske. Unterstützung erhält Richard von einem etwas merkwürdig platziert wirkenden Gert Fröbe, der manchmal den Eindruck macht, als wüsste er selbst nicht recht, was die Regie da von ihm will und natürlich Gordon Mitchell, der seiner höchst unikalen Reise durch die Niederungen des europäischen Kinos hiermit ausnahmsweise einen herrlich witzigen Abstecher hinzusetzen konnte. Wie er mit versteinertem Blick immer wieder in die von Lecomte eher weniger denn mehr bewusst aufgestellten Fallgruben stolpert (ständig bekommt Mitchell irgendetwas auf oder über den Kopf geschlagen und geschüttet), das beweist, das unter der beachtlich-muskulösen Brust auch ein Herz für hemmungslose Albernheiten schlug.

7/10

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