LA TARANTOLA DAL VENTRE NERO

Zitat entfällt.

La Tarantola Dal Ventre Nero (Der schwarze Leib der Tarantel) ~ I/F 1971
Directed By: Paolo Cavara

Ein irrer Frauenmörder macht die Straßen Roms unsicher, zumal er eine besonders sadistische Methode kultiviert, um seinen Opfern die letzten Sekunden zur Hölle zu machen: Er injiziert ihnen ein starkes Insektengift, das sie völlig lähmt, derweil er sie genüsslich verhackstückt. Der jungverheiratete Inspettore Tellini (Giancarlo Giannini) begibt sich auf die Suche nach dem Killer und stolpert bei seinen Ermittlungen über Erpresser und Heroinimporteure, die jedoch nichts mit dem eigentlichen Übeltäter zu tun haben. Alle Spuren laufen schließlich in einem exklusiven Wellness-Salon zusammen…

Ein guter Giallo mit diversen, nützlichen Attributen, die man an diesem spezifischen Thriller-Segment so schätzt: Ein ganzer Aufwasch schöner Damen (Barbara Bouchet, Claudine Auger, Barbara Bach, Stefania Sandrelli, Annabella Incontrera – um nur ein paar zu nennen), ein gepflegter Morricone-Score, schicke Interieurs, ein charismatischer Hauptdarsteller, zwei dulle comic reliefs [ein lustiger Privatermittler names „Katapult“ (Ettore Mattia) sowie ein schwuler Kellner (Eugene Walter)] und, na ja, Rom eben. Die Inszenierung der Morde kann einen gewissen Sadismus, den sie mit dem obsessiven Täter teilt, nicht verhehlen, gerät jedoch nie ins Geschmacklose ab. Was vielleicht ein wenig zu weit geht, ist die Zeitschinderei des Ganzen durch zwei zusätzlich aufgetischte Fälle, von denen wenigstens einer wirklich vollkommen redundant daherkommt. Ich fühlte mich unwillkürlich an spätere Folgen der beliebten Jugend-Hörspielserie „TKKG“ erinnert, bei denen wegen der einfallslosen Simplizität des Hauptfalles immer noch ein völlig stupider „Nebenfall“ installiert wurde, um die 40 Minuten Spielzeit irgendwie füllen zu können. Immerhin macht diese Behelfslösung „La Tarantola Dal Ventre Nero“ aber nun gewiss nicht schlecht. Zum Mörder, dessen Identität möglichst lange verheimlicht wird und dessen Motivlage sich am Ende durch einen ziemlich einfältigen, pseudoanalytischen Kommentar blitzerläutert findet, kann ich nur sagen, dass ich ohne jedwede inhaltliche Grundlage sofort ahnte, wer es war. Auch das ist ja ein althergebrachter Stück Giallo-Funktionsweise: Verdächtige immer den am wenigsten Verdächtigen. Wobei, darum geht’s ja eigentlich gar nicht, im Giallo.

7/10

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