DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE

„Ist zwar nur ’ne einfache Hundegeschichte, aber man soll nicht immer hinterm Schreibtisch sitzen!“

Der Hund von Blackwood Castle ~ BRD 1968
Directed By: Alfred Vohrer

Einige zwielichtige Gesellen mieten sich im „Old Inn“ ein, einem Gasthaus in der Nähe des verlotterten Ahnensitzes Blackwood Castle. Dort will soeben Jane (Karin Baal), die verschmähte Tochter des verstorbenen Schlossherrn Captain Wilson (Otto Stern), ihre Erbschaft antreten, ganz zum Unwillen der diversen Elemente, sie sich zurzeit in der moorigen Gegend herumdrücken. Dazu gehören ein vorlauter Versicherungsdetektiv (Heinz Drache), mehrere Ganoven (Harry Wüstenberg, Horst Tappert, Rainer Brandt), das einäugige Schlossfaktotum Grimsby (Arthur Binder) und nicht zuletzt ein monströser Dobermann mit tödlichen Fängen, der einige der Spitzbuben ins Jenseits befördert.

Und gleich die Ernüchterung hinterdrein: Der Überdrehtheitsfaktor, der „Die Tür mit den 7 Schlössern“ so reizvoll machte, weicht hier einem zu Wallace irgendwie nicht recht passen wollenden Spätsechziger-Schmier, der sich durch flaue Witzchen, geschmacklose Farbgebung und halbgare Sexismen gekennzeichnet findet. Siegfried Schürenberg als Sir John „kultiviert“ abermals die spätere Ausrichtung der Rolle, die ihn zu einem eher unangenehmen Lustgreis mit Fremdscham-Impact degradiert, der mit Vorliebe Damen unter 22 den Po tätschelt und auch sonst gern den aufpolierten Sugar Daddy mimt. Bei der nervösen Agnes Windeck (damals 80 Jahre alt) erwartet man zu jeder Sekunde, da sie über die Leinwand hechelt, den erlösenden Herzinfarkt, während Horst Tappert das einzig Richtige tut und spielt, als befände er sich in nichts anderem als in einer lupenreinen Komödie. À propos wurde Eddi Arent, der nach seiner mehr denn dankbaren Darbietung als Bösewicht in „Der Bucklige von Soho“ endgültig den Wallace-Hut genommen hatte, durch eine Dame – Ilse Pagé – ersetzt, die ihm nicht annähernd das Wasser reichen kann.
Die einzige wirkliche Überraschung des Films liegt darin, Heinz Drache am Ende als geldgierigen Hundsfott zu entlarven, womit er dann endlich auch einmal eine Rolle bekleidete, die ihm wirklich zukam. Ansonsten fand ich den „Hund von Blackwood Castle“ mit seinem krummen Eckzähnchen aber ziemlich flach.

5/10

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